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Filterblase bei Google geplatzt? Abschlussbericht des Forschungsprojekts "#Datenspende" publiziert

Archivmeldung vom 25.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: google.com
Bild: google.com

Wer sieht was bei einer Google-Recherche zu politischen Themen? Inwieweit wird bei den gezeigten Ergebnissen personalisiert? Und spielt die Region, aus der die Suchanfragen kommen, eine Rolle? Die vielzitierte Filterblase ist geringer als angenommen - das ist zusammengefasst die Antwort auf diese Fragen, die aus dem heute veröffentlichten Abschlussbericht des Forschungsprojekts "#Datenspende: Google und die Bundestagswahl 2017" hervorgeht.

Im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und fünf weiterer Landesmedienanstalten hatte die Informatik-Professorin Katharina Zweig von der Technischen Universität Kaiserslautern in Kooperation mit der gemeinnützigen Initiative für die Kontrolle algorithmischer Entscheidungsfindung AlgorithmWatch eine Datenanalyse durchgeführt.

Sucht man mit Google nach den Namen von Parteien, zeigt die erste Suchergebnisseite vor allem Webseiten, deren Inhalte die Parteien selbst kontrollieren. Bei 34 Prozent der Treffer handelt es sich unmittelbar um Webseiten von Parteien, Parteiangehörigen oder Ortsverbänden. Weitere 17 Prozent der Suchergebnisse sind Social-Media-Profile der Parteien. Medienangebote machen demgegenüber 26 Prozent der Ergebnisse bei der Google-Suche nach Parteien aus.

Wenn die Ergebnisse Schlagzeilen enthalten, stammen sie zu 80 Prozent von den Webseiten deutscher Printmedienanbieter. Nachrichten von Anbietern, deren einziger Verbreitungsweg das Internet ist, machen 12 Prozent der Google-Schlagzeilen aus, Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Anstalten vier Prozent.

Sowohl bei der Recherche nach Politikern, als auch bei der Suche nach Parteien erhalten die Nutzer viele Übereinstimmungen in den Ergebnislisten. Die Ergebnisse nach Parteien weisen zwar - im Unterschied zu denen nach prominenten Politikern - zunächst etwas weniger Ähnlichkeiten auf. Berücksichtigt man jedoch die stärkere Regionalisierung der Google-Suchergebnisse, etwa durch Webseiten von Ortsverbänden der Parteien, bleibt hier ebenfalls eine große Übereinstimmung.

"Überraschend war, dass die Google-Suche nach Politikern allen Nutzern annähernd die gleichen Ergebnisse liefert. Das Forschungsprojekt misst also nur wenige Anzeichen für Personalisierung. Klar ist aber auch: Die Studie war eine Momentaufnahme. Bereits morgen können die Ergebnisse anders aussehen", so das Fazit von BLM-Präsident Siegfried Schneider. Aus seiner Sicht dürfe es daher "keine generelle Entwarnung" geben, man müsse vielmehr "erst einmal bei anderen Intermediären wie Facebook ähnliche Datenanalysen zum Einfluss von Algorithmen auf die öffentliche Meinung durchführen". Denn fest stehe: "Intermediäre wie Google oder Facebook sind heute ein zentraler Ort für Meinungsbildung und gesellschaftliche Debatten. Zur Sicherung der Meinungsvielfalt sind daher Transparenz, Diskriminierungsfreiheit und Berichtspflicht notwendige Mindeststandards für deren Regulierung." Nur so könne man gegensteuern, etwa wenn Algorithmen die Verbreitung von Falschmeldungen oder Hetze fördern.

Das Forschungsprojekt "#Datenspende: Google und die Bundestagswahl 2017" wurde neben der BLM von den Landesmedienanstalten Berlin-Brandenburg (mabb), Hessen (LPR Hessen), Rheinland-Pfalz (LMK), Saarland (LMS) und Sachsen (SLM) finanziert.

Den Abschlussbericht finden Sie unter: https://www.blm.de/aktivitaeten/forschung/datenspende.cfm

Quelle: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien (ots)

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