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Endgültige Stilllegung des Kernreaktors Phönix

Archivmeldung vom 26.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
CEA-Gelände in Cadarache. Bild: Thythy
CEA-Gelände in Cadarache. Bild: Thythy

Im Herbst 2009 wird das Kernkraftwerk Phönix endgültig abgeschaltet. Durch den 1974 in Marcoule (Gard) in Betrieb genommenen Reaktor des französischen Zentrums für Atomenergie (CEA) war es nicht nur möglich Schnellbrüter-Kernkraftwerke auf industrieller Ebene zu testen, sondern auch zahlreiche Fakten für die Forschung über die Reaktoren der Zukunft zu sammeln.

Während der 35-jährigen Betriebsdauer konnten die Kenntnisse in zahlreichen Bereichen des Kernenergiesektors ausgebaut werden: Materialen, Brennstoffe, Abfallbewirtschaftung. Als Prototyp für Schnellbrüter-Kernkraftwerke hat der ans Stromnetz des EDF angeschlossene Phönix-Reaktor die industrielle Durchführbarkeit dieser Technologie bewiesen: seine Stromleistung erreichte 140 MW (im Vergleich zu 1.450 MW Leistung der leistungsstärksten Druckwasserreaktoren) und die Verfügbarkeitsrate lag bei über 80 % (vergleichbar mit den derzeit weltweit betriebenen Industrieanlagen).

Als Forschungsreaktor wurde Phönix, dank eines 10 bis 20 Mal höheren Neutronenflusses als der klassischer Reaktoren (DWR), insbesondere als Bestrahlungsgerät eingesetzt. Mehr als 200 Bestrahlungsexperimente wurden dort durchgeführt, um Kenntnisse in zahlreichen Bereichen zu sammeln: Materialbeständigkeit unter Bestrahlung und Verbesserung der Brennstoffleistung, Tests zur Kernumwandlung niedriger Aktinide, Experimente zur Natriumtechnologie und zum Betrieb im "Schnellbrüter"-Modus.

Nach seiner Abkopplung vom Stromnetz am 6. März 2009, wurde Phönix im Frühjahr und Sommer 2009 für das Programm "allerletzte Versuche" genutzt. Bis November 2009 werden Physiker dort Experimente zum Neutronenfluss, der Thermohydraulik und Sicherheitsexperimente durchführen, die nur geringe Leistungen von einigen kWe benötigen. Anschließend werden nach und nach die 300 Brennelemente abgebaut und für einen Weitertransport in die Wiederaufbereitungsanlage La Hague zwischengelagert. Die Stilllegung soll Ende 2011 beginnen und sich auf etwa 15 Jahre erstrecken.

 Nach der Stilllegung von Phönix werden die Bestrahlungsexperimente in Versuchreaktoren im Ausland und am Forschungsreaktor Jules Horowitz (RJH), der 2014 auf dem CEA-Gelände in Cadarache in Betrieb genommen wird, weitergeführt. Schnellbrüter-Kraftwerke sind für Frankreich die Referenzreaktoren für die Entwicklung von Reaktoren der 4. Generation. Der für 2020 erwartete französische Prototyp könnte demzufolge die Nachfolge von Phönix antreten.

Quelle: Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

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