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DLRG: 374 Menschen ertranken 2015 in deutschen Gewässern - darunter 27 Flüchtlinge

Archivmeldung vom 14.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

In deutschen Gewässern sind von Januar bis Ende August dieses Jahres mindestens 374 Menschen ertrunken, 55 Opfer mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Todesfälle durch Ertrinken stiegen damit um 17,24 %. Allein in den Ferienmonaten Juni bis August kamen 249 Menschen im Wasser ums Leben. Diese Zahlen gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute in Bad Nenndorf bekannt.

DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje: "Das sind leider die Schattenseiten eines schönen Sommers. Das heiße Wetter mit teilweise tropischen Temperaturen hat den Anstieg wesentlich begünstigt. Viele Menschen sind zur Abkühlung an die Küsten und Binnengewässer geströmt. Nach unseren Erfahrungen ertrinken In einem schönen Sommer mehr Menschen als in einem durchschnittlichen."

Im Vergleich mit dem Sommer 2014 (Juni bis August) verloren 53 Menschen mehr ihr Leben. Besonders die hohe Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge - 27 - bereitet der DLRG erhebliche Sorgen.

Die meisten Menschen - 97,06 % - ertranken in Binnengewässern: 133 Menschen kamen in Flüssen und Bächen um, 175 in Seen und 15 Menschen starben in Kanälen. In den Meeren starben 11 Personen, acht davon in der Ostsee, drei in der Nordsee. Zehn Menschen ertranken in einem Schwimmbad, vier in einem privaten Gartenteich oder Swimmingpool, 26 weitere verloren in einem Hafenbecken, Graben oder an anderen Orten ihr Leben. DLRG-Chef Hatje: "Die meisten Opfer ertranken in unbewachten Gewässern. Selbstüberschätzung, gesundheitliche Vorschädigungen, Übermut, Leichtsinn und Unkenntnis über mögliche Gefahren sind oft Ursache für tödliche Unfälle im Wasser." Das Risiko in unbewachten Gewässern zu ertrinken sei um ein Vielfaches größer als in Bädern und Küsten, die von Rettungsschwimmern bewacht werden. "Unsere ehrenamtlichen Retter hatten überall viel Arbeit, die Strände und Bäder waren oft voll besetzt. Ohne ihren großen Einsatz und ihre schnelle Hilfe wäre die Zahl der Ertrunkenen noch deutlich höher", so Hatje weiter.

Bisher sind 22 Jungen und Mädchen im Alter bis 15 Jahren ertrunken. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Kinder etwa gleich hoch geblieben. Neun Opfer gab es bei Kindern im Vorschulalter, acht waren im Grundschulalter zwischen sechs und zehn Jahre alt und fünf zwischen elf und 15. Hatje: "Dies zeigt deutlich, dass der Schwimmunterricht in den Schulen konsequent durchgeführt werden muss. Wir setzen uns deshalb mit Nachdruck für den Erhalt der Bäder ein und fordern die Kommunen auf, gerade den Grundschulen einen Zugang zu Bädern ermöglichen."

Eine besondere Risikogruppe stellen inzwischen die Flüchtlinge dar. Insgesamt sind 27 Asylsuchende in diesem Jahr ertrunken. Vergleichszahlen zum Vorjahr gibt es nicht. Die DLRG hat bereits reagiert. Hatje: "In diesem Sommer haben wir kurzfristig die Baderegeln in über 25 Sprachen übersetzt, um den Menschen aus anderen Ländern die Gefahren im Wasser zu verdeutlichen."

171 Opfer in diesem Jahr waren 50 Jahre und älter als sie ertranken. In der Altersklasse 71 bis 80 ertranken 76 Männer und Frauen. Besonders betroffen sind ältere Männer. Keine Veränderungen gegenüber den Vorjahren gibt es in der Verteilung nach Geschlecht: 69 ertrunkenen Frauen (18,45 %) stehen 298 Männer (79,68 %) gegenüber.

In bayerischen Gewässern sind bisher 86 Menschen ertrunken, das sind 23 Opfer mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mit großem Abstand folgen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (51,) Baden-Württemberg (46) und Niedersachsen mit 38 Todesfällen. Der West-Ost-Vergleich zeigt folgendes Bild: In den westdeutschen Ländern ertranken 300 Menschen in ostdeutschen Gewässern 74. Die Zahl der Opfer in den östlichen Bundesländern sank von 23,2 auf 19,79%.

Quelle: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (ots)

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