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Mediziner beklagen unhaltbare Zustände in Dresdner Zeltstadt

Archivmeldung vom 06.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild:  Wolfgang, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Wolfgang, on Flickr CC BY-SA 2.0

In der Dresdner Zeltstadt werden medizinische und hygienische Mindeststandards nicht eingehalten. Das sagen die Mediziner Gerhard Ehninger und Kai Loewenbrück vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden "Zeit-Online". Beide Mediziner arbeiten als Freiwillige in dem Flüchtlingscamp, Ehninger war zuletzt Anfang der Woche in der Zeltstadt.

"Im Ambulanzcontainer herrscht eine Temperatur von 35 Grad. Medikamente können nicht vernünftig gelagert werden, teils stammt das Material aus im Jahr 2007 abgelaufenen Verbandskästen. Es gibt keine Möglichkeit, Männer und Frauen getrennt voneinander zu untersuchen", sagte Ehninger "Zeit-Online". Es gebe zu wenige Toiletten, zunächst seien diese sogar ohne fließendes Wasser gewesen. "So konnten sich virale Durchfallerkrankungen und die Krätze ausbreiten. Es fehlte an einfachsten Utensilien: Untersuchungsliegen, Blutdruckmessgeräten, Stethoskopen und sogar an Desinfektionsmitteln", sagt Ehninger.

"Im Camp wird unser Grundgesetz nicht eingehalten: das Menschenrecht auf Gesundheit. Das Recht auf Privatsphäre. Die Würde des Menschen. Auch das Kindeswohl ist im Camp in Gefahr. Man muss es so deutlich sagen: Es geht um das Leben von Menschen", kritisiert Loewenbrück. Viele Flüchtlinge seien erst im Camp krank geworden. "Dort spielt sich eine humanitäre Katastrophe ab, während ein paar hundert Meter weiter die Leute am Elbufer baden", so Loewenbrück. Die beiden Mediziner, die wie viele andere Dresdner als Freiwillige in dem Camp arbeiten, fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen: "Die Landesdirektion Sachsen versagt. Ob aus Unfähigkeit oder Absicht.

Geflüchtete leben in engen Zelten bei 35 Grad, werden sanitär nicht ausreichend versorgt und bekommen teilweise zu wenig Essen. Es treibt einem die Tränen in die Augen. Es kann nicht alles durch Ehrenamtliche aufgefangen werden wie bisher", so Ehninger.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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