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Sohn des ermordeten Generalbundesanwalts Buback klagt Verfassungsschutz der Vertuschung an

Archivmeldung vom 05.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Sohn des im April 1977 von der Roten Armee Fraktion (RAF) ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback, Michael, ist überzeugt, dass die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker am Anschlag auf seinen Vater beteiligt war, aber bereits im Terrorjahr 1977 vom Verfassungsschutz gedeckt wurde.

In einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern sagte Buback: "Das ist das Bild, dem wir nicht ausweichen können. Wenige Wochen nach der Tat wurde Frau Becker vom Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs als Mittäterin beim Karlsruher Attentat bezeichnet. Später verschwinden die Hinweise auf sie aus Akten und Prozessen".

Becker war im Mai 1977 zusammen mit dem RAF-Mitglied Günter Sonnenberg nach einer Schießerei in Singen verhaftet worden. In ihrer Tasche fand sich die Tatwaffe von Karlsruhe. Für den Buback-Mord wurde sie nicht belangt, 1989 kam die zu lebenslanger Haft verurteilte Terroristin auf dem Gnadenweg frei. Beckers Kontakte zum Verfassungsschutz während ihrer Haftzeit Anfang der 80er Jahre sind bekannt. Damals belastete sie das RAF-Mitglied Stefan Wisniewski, der Todesschütze von Karlsruhe gewesen zu sein. Die Aussagen wurden auch der Bundesanwaltschaft übermittelt.

Die Vorstellung, der damalige Generalbundesanwalt Kurt Rebmann habe die exakten Hintergründe gekannt und nichts unternommen, nennt Buback  "geradezu wahnwitzig". Seine "einzige mir einleuchtende Erklärung" laute: "Rebmann wusste, dass die Verfassungsschutzakte mit der Frau Becker zugeschriebenen Aussage nicht die Wahrheit über den Schützen enthält".  Das Bundesinnenministerium hat die Verfassungsschutzakte mit den Aussagen Beckers im Januar 2008 sperren lassen, in der Bundesanwaltschaft sind die damals übergebenen Akten nicht mehr auffindbar. Es sei "merkwürdig", so Buback im stern, dass im Lauf der Jahre ein Vorgang geheimer wird und die Akten nicht abermals herausgegeben würden. "Warum sind sie jetzt unter Verschluss? Das macht mich stutzig".

Michael Buback hat seine anderthalbjährigen Recherchen gerade in dem Buch "Der zweite Tod meines Vaters" veröffentlicht. Nach eigenen Angabe stieß er dabei auf "unglaubliche Fehler"der Ermittlungsbehörden. "Ich musste das Buch schreiben", so Buback im stern, "schon weil mir unser Land wichtig ist. Ich bin es auch meinem Vater schuldig. Er war ein begnadeter Ermittler".

Quelle: stern

 

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