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Mangelnde Sicherheit in Söhlingen - Gasförderanlage nicht überwacht

Archivmeldung vom 06.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Norddeutscher Rundfunk

An der Erdgasförderanlage Söhlingen Z5 hat es nach Recherchen des NDR Politikmagazins "Panorama 3" eine Sicherheitspanne gegeben. Die Anlage war bereits durch einen möglichen Säure-Unfall in die Schlagzeilen geraten. Jetzt war bei Dreharbeiten Mitte April das Eingangstor nicht verschlossen. Mitarbeiter der Betreiberfirma "Exxon Mobil" befanden sich zu dieser Zeit nicht auf dem Gelände, so dass die Gasförderanlage nicht überwacht war.

Schon Anfang April hatte "Panorama 3" über eine nicht abgeschlossene Tür an einem Kavernenplatz im niedersächsischen Etzel berichtet. Die Tiefbohrverordnung schreibt die notwendigen Maßnahmen vor: Es müsse sichergestellt werden, dass Unbefugte das Gelände nicht betreten können, wenn sich auf diesen Plätzen keine Arbeiter befinden. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies hatte sich anlässlich dieser Sicherheitspanne empört gezeigt. Aus der Verordnung gehe hervor, dass diese Plätze gesichert werden müssten. Der Verstoß werde geahndet, so der Minister. In einer Pressemeldung teilte das Wirtschaftsministerium anschließend mit, dass dem Kavernenunternehmen, der IVG Caverns, ein Ordnungsgeld von bis zu 25.000 Euro drohe.

Nur drei Tage nach dieser Berichterstattung fiel einem NDR Team das nicht gesicherte Tor in Söhlingen auf. Hier fördert "Exxon Mobil" Erdgas. Auch in diesem Fall befand sich kein Mitarbeiter auf dem umzäunten Gelände und trotzdem ließ sich ein zirka sechs Meter langes Schiebetor öffnen.

Die zuständige Aufsichtsbehörde, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, teilte mit, dass ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden sei. Dem verantwortlichen Mitarbeiter drohe auch in diesem Fall ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro. "Für mich ist es überraschend, dass solch elementaren Vorschriften einer behördlichen Kontrolle bedürfen", sagte Rochus Rieche von Landesamt. Es bestehe die Gefahr, dass Unbefugte in der Lage seien, Armaturen zu öffnen, aus denen sofort Gas oder Öl ausströmen könnte. "Das sollte so nicht sein." Die Behörde reagierte auf diesen erneuten Vorfall außerdem mit einem Rundschreiben. Darin werden die Erdöl- und Erdgasfirmen aufgefordert, ihre Betriebsplätze ordnungsgemäß zu sichern.

Auf dem Betriebsplatz Söhlingen Z5 werden nach Informationen von "Panorama 3" auch quecksilberhaltige Abfälle in blauen Tonnen aufbewahrt. Tonnen mit diesem Inhalt offen auf den Betriebsplätzen stehen zu lassen, hält die Aufsichtsbehörde für nicht geeignet. Quecksilber müsse wie ein giftiger Stoff aufbewahrt werden, also unter einem Dach mit einem besonderen Zaun. "Exxon Mobil" teilte dem NDR mit, es handele sich um verschmutzte Handschuhe und Putzlappen, an denen gegebenenfalls vereinzelt Spuren von Quecksilber haften können. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie will diesen Angaben nachgehen und herausfinden, wie auf den Betriebsplätzen insgesamt mit Quecksilber haltigen Abfällen umgegangen wird.

Zu dem nicht ordnungsgemäß gesicherten Tor teilte "Exxon Mobil" schriftlich mit: "Das Tor wurde (...) von uns verschlossen. Es ist daher anzunehmen, dass das Tor widerrechtlich von unbekannten Dritten geöffnet wurde." Während der Dreharbeiten wurde die Polizei über das nicht gesicherte Tor informiert. Was der Energiekonzern unter dem Verschließen eines Tores zu verstehen scheint, zeigte sich, als ein Mitarbeiter von "Exxon Mobil" das Tor unter der Aufsicht der Polizei wieder verschloss: Er steckte lediglich einen Bolzen in eine Vorrichtung; dieser Bolzen lässt sich jedoch leicht von außerhalb der Anlage stehenden Passanten entfernen. Der anwesende Polizist forderte den Mitarbeiter deshalb dazu auf, das Tor zusätzlichen mit einer Kette und einem Vorhängeschloss zu sichern.

Weitere Informationen zum Thema am Dienstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr in der Sendung "Hallo Niedersachsen" im NDR Fernsehen sowie auf www.ndr.de/panorama3.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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