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Gefahren der Unfallstrecke in Sachsen-Anhalt seit 1997 bekannt

Archivmeldung vom 05.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Wappen von Sachsen-Anhalt
Wappen von Sachsen-Anhalt

Die Gefahren der Unfallstrecke von Magdeburg nach Halberstadt waren sowohl bei der Deutschen Bahn, dem Eisenbahnbundesamt als auch im Bundesverkehrsministerium seit über zehn Jahren bekannt. Dies berichtet der "Spiegel". Vor einer Woche war bei einem Zusammenstoß ein Güterzug ungebremst in einen Personenzug gefahren. Dabei kamen zehn Menschen ums Leben.

Bereits nach einem ähnlichen Unglück im Juni 1996 in Nordthüringen war das Bundesverkehrsministerium zu dem Schluss gekommen, die Bahnstrecken im Osten dringend mit punktförmiger Zugbeeinflussung (PZB) auszurüsten. Mit dieser Technik werden Züge, die Haltesignale überfahren, automatisch gestoppt. Solche Vorkehrungen fehlten an der Unglücksstelle zwischen Magdeburg und Halberstadt. Zwar hatte sich die Bahn im Oktober 2000 verpflichtet, 1.500 Kilometer Haupt- und 10.000 Kilometer Nebenstrecke mit dem System auszurüsten. "Verschiedene Bahnbetriebsunfälle, die unter Umständen hätten vermieden werden können", hätten beim Verkehrsministerium "Fragestellungen ausgelöst" heißt es in einer Vorlage für den Bahnvorstand vom 18. Oktober 2001. Laut Ministerium sei es "nicht zu vertreten, auf Dauer in beiden Teilen Deutschlands einen unterschiedlichen Ausrüstungsstandard der Zugbeeinflussung beizubehalten", schrieben die Manager an den damaligen DB-Chef Harmut Mehdorn und seine Vorstandkollegen. Das PZB-Lückenschließungsprogramm, das die Bahn daraufhin beschloss, versandete jedoch.

Anfang 2008 waren im Osten 1.700 Kilometer Strecke mit Reisezugverkehr nicht mit PZB ausgerüstet, heißt es in einer DB-internen Aufstellung. Auch auf der Strecke Magdeburg-Halberstadt war nach elf Jahren immer noch nichts geschehen. Der Bahn war bewusst, dass die Strecke "durch eine Ereignishäufung gekennzeichnet" sei. Der PZB-Einbau müsse "bis spätestens Ende 2008 erfolgen", heißt es in einem Vermerk. Den Projektfortschritt bezeichneten die Fachleute noch im März 2009 als "völlig unbefriedigend". Die Kosten für die Ausrüstung der 52 Kilometer langen Strecke Halberstadt– Magdeburg hätten 533.000 Euro betragen. Das Eisenbahnbundesamt, das das Geld für die Ausrüstung der Strecke mit PZB lange Zeit nicht bewilligte, weist jede Verantwortung von sich. Zwei Monate, nachdem die Gesamtkonzeption der Bahn vorgelegen habe, sei die Genehmigung zum Ausbau erteilt worden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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