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Initiative will schnellere Öffentlichkeitsfahndung bei Vermissten

Archivmeldung vom 18.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Juergen Jotzo / pixelio.de
Bild: Juergen Jotzo / pixelio.de

Der Vorsitzende der Initiative "Vermisste Kinder", Lars Bruhns, plädiert für die bundesweite Einführung eines Alarmierungssystems, welches sich ausschließlich mit vermissten Kindern befasst. "In all den kritischen Vermisstenfällen, bei denen womöglich eine schwere Straftat oder sogar ein Tötungsdelikt vorliegt, vergeht zu viel Zeit, bis die Öffentlichkeit gesucht wird", sagte Bruhns in der Sendung "Frühstart" der RTL/n-tv-Redaktion.

Auch im Fall der vermissten Rebecca aus Berlin hätte er sich ein deutlich schnelleres Eingreifen der Polizei gewünscht, die auch etwaige Zeugen schneller einbindet. Die Öffentlichkeitsfahndung stehe bislang am Ende aller polizeilichen Maßnahmen. "Da hätten wir gerne Veränderung", sagte Bruhns. Im Zuge der Digitalisierung bieten sich viele Dinge an, "wie man noch schneller die Öffentlichkeit um Hinweise bitten könnte." Denn letztlich führe meist der einzelne Zeugenhinweis zur Aufklärung eines solchen Falls. In Amerika nutze man bereits Wege, die auch für Unwetterwarnungen genutzt werden.

"Das könnten wir uns auch hier vorstellen." Hierzulande gibt es die beiden Warn-Apps "Nina" und "Katwarn", welche die Bevölkerung über Gefahrenlagen informieren. "Hessen hat dort vor zwei Jahren als erstes Bundesland über die Polizei auch akute Vermisstenfälle mitaufgenommen", so Bruhns. In jedem Fall sollten die Eltern möglichst schnell die Polizei informieren und nicht erst selbst suchen. "Im Nachgang kann man nie wieder diese Zeit aufholen, die vergangen ist." Die Erfahrung hätte gezeigt, dass in allen Fällen, die eine größere Dimension hatten, der Weg bis zur Hinweisaufgabe zu lang gewesen wäre. "Das kann katastrophale Folgen haben."

In Deutschland verschwinden rund 60.000 Kinder pro Jahr. Der Großteil seien allerdings Jugendliche und Kinder, die freiwillig von zu Hause weggehen, sagte Bruhns. Dennoch warnte er davor, den Begriff des "Ausreißers" voreilig zu verwenden. "Das ist nicht sonderlich hilfreich, weil man schon im Vorhinein festlegt, was mit dem Kind passiert ist und davon ausgeht, dass es wohlbehalten wiederkommt." Es gebe allerdings einige Fälle, in denen sich herausstellte, dass Kinder, die von zu Hause weggelaufenen sind, auch Opfer von Straftaten wurden. "Kein Vermisstenfall ist wie der andere." Die Familie von Rebecca kennt Bruhns gut. Am Anfang habe er sie mehrmals besucht. Er wünscht ihnen, dass sich "die Beziehung zur Polizei, die oftmals als nicht besonders stabil gekennzeichnet wurde, wieder verbessert". Das sei ein wichtiger Punkt, dass die Beziehung zwischen Ermittlern und den betroffenen Angehörigen über viele Jahre halte. Es komme oft vor, dass so ein Fall sehr viel später wieder aufgerollt werde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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