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Wärmewende jetzt: Bündnis mit Deutscher Umwelthilfe, WWF und Verbraucherzentrale Bundesverband fordert Ende fossiler Wärmenetze und Schutz von Verbrauchern vor überhöhten Preisen

Archivmeldung vom 14.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bild: Symbolbild: Canva / WB / Eigenes Werk
Bild: Symbolbild: Canva / WB / Eigenes Werk

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat heute gemeinsam mit dem WWF Deutschland, dem Verbraucherzentrale Bundesverband, dem Deutschen Naturschutzring, Klimawende Köln und BürgerBegehren Klimaschutz ein Forderungspapier für klima- und verbraucherfreundliche Wärmenetze vorgelegt. Darin fordern sie die Abkehr von fossiler Wärme, die Förderung klimafreundlicher Wärmequellen und eine behördliche Kontrolle der Fernwärmepreise. Die Organisationen fordern außerdem klare Rahmenbedingungen für den Einsatz von grünem Wasserstoff und eine Ausweitung der Abwärmenutzung.

Neben Wärmepumpen können erneuerbare Wärmenetze die wichtigste Technologie für klimafreundliches Heizen werden. In Wärmenetzen werden Raumwärme und Warmwasser über ein Rohrleitungssystem von einer externen Wärmequelle, wie einem Kraftwerk, zum Endverbraucher transportiert. Aktuell stammen noch immer circa 85 Prozent der Wärme in diesen Netzen aus fossilen Quellen. Die Bundesregierung müsse daher Regelungen für erneuerbare Wärmenetze schaffen, die Förderung fossiler Kraft-Wärme-Kopplung beenden und feste Transparenzvorschriften zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbraucher vorlegen.

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH: "Bei den Wärmenetzen klafft in Deutschland eine riesige Lücke zwischen Theorie und Praxis. Während Energiewende-Szenarien Wärmenetze als zentralen Baustein der Wärmewende feiern, fehlen noch immer gesetzliche Regelungen, die erneuerbare Wärme, eine effiziente Wärmeverteilung und transparente Preise sicherstellen. Die Qualität der Wärme und die Dekarbonisierung der Netze wird damit dem Zufall überlassen. Bevor ein Ausbau der Wärmenetze startet, muss die Bundesregierung erst einmal verbindliche Klima- und Verbraucherschutzvorgaben verabschieden. Anderenfalls werden Wärmenetze zum Albtraum der Wärmewende."

Den Einsatz von Wasserstoff sehen die Umwelt- und Verbraucherschutzverbände kritisch, da dieser in zu geringen Mengen zur Verfügung steht und die Nutzung ineffizient und teuer ist. Klimafreundliche Lösungen wie die Abwärme sollten daher in den Fokus gerückt und durch finanzielle Anreize gefördert werden.

Viviane Raddatz, Fachbereichsleiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland: "Für die Wärmeplanung sind die Erneuerbaren Energien nicht nur die Zukunft, sie müssen auch die Gegenwart sein. Wärmeplanung auf Basis von Erdgas, Öl oder Kohle ist eine fatale Sackgasse - sowohl in Einzelsystemen als auch in Wärmenetzen. Wir beschleunigen die notwendige Transformation im Wärmebereich nur, wenn wir jetzt auf die effizienten und tatsächlich klimafreundlichen Lösungen setzen, die bereits zur Verfügung stehen. Wasserstoff gehört nicht dazu, denn dieser wird aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit für das Wärmenetz kaum eine Option darstellen. Statt hier teure Fehlinvestitionen zu produzieren, sollten die Mittel dafür klüger in die ökologische Transformation gelenkt werden."

Entscheidend für einen Hochlauf der Wärmenetze ist außerdem der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor überhöhten Preisen. Startpunkt dafür ist eine transparente und faire Preisgestaltung, die behördlich kontrolliert wird.

Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen beim Verbraucherzentrale Bundesverband: "Ohne eine echte Verbesserung der Transparenzvorschriften und Verbraucherschutzstandards bei Wärmenetzen kann der Aus- und Umbau dieses für die Wärmewende essentiellen Sektors nicht gelingen. Es braucht deshalb endlich ein öffentliches Zentralregister für alle Wärmenetze sowie eine bundesweit einheitliche Preisaufsicht für diesen Monopolmarkt."

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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