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"female affairs" veröffentlicht Ergebnisse der "Simplified Sex"-Studie

Archivmeldung vom 28.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nie wurde so viel über Männer und Sex gesprochen wie heute: in den Medien, im Internet, in der Werbung, im Freundinnenkreis - nie war Sex so präsent, nie ging man so aufgeklärt damit um. Doch weiß Frau eigentlich was Mann genau fühlt?

Die Expertinnen-Initiative "female affairs" wollte es wissen: Wie gehen Männer mit ihrer Sexualität um, was wünschen sie sich, wie zufrieden sind sie? Ja - was denken sie eigentlich zu diesem Thema? Wie kann Sexualität zwischen Mann und Frau so gestaltet werden, dass beide Partner sie genießen - und zwar ganz einfach? Die vom renommierten Meinungsforschungsinstitut TNS Healthcare durchgeführte "Simplified Sex"-Studie unter 1.043 Männern ergab: Über 80 Prozent der Männer zwischen 20 und 40 Jahren sind zufrieden mit ihrem Sexualleben. Die sexuelle Zufriedenheit ist eng gekoppelt an das lustvolle Erleben mit der Partnerin, sie hat weniger mit der reinen sexuellen Befriedigung zu tun. "Sex ist Spaß und ein Bedürfnis für mich. Sex bei gemeinsamem Lustempfinden finde ich am besten", so ein Teilnehmer der Studie.

So fühlen sich 72 Prozent der Befragten für die sexuelle Befriedigung der Partnerin verantwortlich und zwei Drittel brauchen für ihre eigene sexuelle Befriedigung die Lust der Partnerin. "Dieses Ergebnis halte ich für äußerst spannend", erläutert "female affairs"-Expertin Dr. Ulrike Brandenburg. "Die Studie zeigt, dass für Männer die sexuelle Zufriedenheit eng mit der emotionalen Qualität der Paarbeziehung verbunden ist. Das bedeutet: um ein zufriedenes Sexualleben genießen zu können, muss für die meisten Männer die Liebesqualität, die emotionale Intimität und Nähe innerhalb der Beziehung stimmen. Dies scheint dem Mann wichtiger zu sein als purer Sex." Der moderne Mann scheint einem Wertewandel unterzogen, so die Sexualwissenschaftlerin weiter: "Der Macho, dem es ausschließlich um seine eigene Befriedigung geht, scheint passé."

Lustkiller aus Männersicht

Wie wichtig eine funktionierende Partnerschaft beim Sex aus Männersicht ist, spiegelt sich auch in den Antworten der Frage wider, was bei Männern am ehesten dazu führt, dass ihre sexuelle Zufriedenheit abnimmt: 38 Prozent geben hierbei die sexuelle Unlust der Partnerin als Zufriedenheitskiller Nummer 1 an. Erst mit 18 Prozent folgt der Alltagsstress, der einem enorm zusetzen müsste. Das positive Erleben der gemeinsamen Lust kann für Männer aber auch schnell in Stress beim Sex umschlagen. Denn für viele Männer scheint es zum Muss geworden zu sein, für die Befriedigung der Partnerin zu sorgen: von allen Männern, die Stress beim Sex kennen, haben 62 Prozent ihn, weil sie sich für die Befriedigung der Partnerin verantwortlich fühlen. 59 Prozent klagen über den Erwartungsdruck, die Partnerin zum Orgasmus zu führen, und ein Drittel der Befragten plagt die Angst, zu früh zum Höhepunkt zu kommen. "Diese Ergebnisse zeigen, wie komplex Männer partnerschaftliche Sexualität erleben und wie sehr Männer auch in Punkto Sexualität unter Druck stehen. Viele Männer fühlen sich für die sexuelle Lust ihrer Partnerin verantwortlich. Sie erleben es wie ein persönliches Defizit, wenn sie es nicht schaffen, für ihre Erregung, ihren Orgasmus, ihre Befriedigung zu sorgen. Das heißt mit anderen Worten, dass viele Männer genauso wie viele Frauen unter Druck stehen und auf sexuelle Unstimmigkeit mit Selbstzweifeln und Defizitgefühlen reagieren", betont Dr. Brandenburg. Sex bedeute so viel, so die Sexualwissenschaftlerin weiter, problematisch sei es aber, wenn Mann und Frau das Verhalten des Partners falsch deuten und für sich alleine Rückschlüsse ziehen. "Das einzige, was in solchen Fällen hilft, ist offen und ehrlich miteinander über sexuellen Stress, Ängste, Erwartungen, wie auch Wünsche zu sprechen. Nur so kann eine Entwicklung in Sachen Sexualität stattfinden. Und nur so kann Sex entspannt werden und damit einfach charmant, leicht und wunderbar sein."

Kommunikation als Basis für guten Sex

Männer und Reden? Das scheint im Alltag nicht immer einfach. Doch dass Kommunikation Basis für guten Sex ist, sehen auch die befragten Männer in der Studie. So finden 66 Prozent "sexuelle Wünsche einfach zu formulieren" wichtig für eine gut laufende Beziehung in Bezug auf Sex. Und sogar 86 Prozent geben an, dass es gut tut, sexuelle Wünsche mitzuteilen, 75 Prozent empfinden solche Gespräche als Vertrauensbeweis. Doch obwohl Männer die offene Kommunikation eines partnerschaftlichen Vertrauensverhältnisses als Grundlage für guten Sex ansehen, hapert es bei der Umsetzung: 62 Prozent der Männer geben an, nicht immer mit ihrer Partnerin offen über ihre Wünsche zu sprechen, 10 Prozent sagen sogar, dass sie gerne würden, sich aber nicht trauen. Dr. Eva Wlodarek, Psychologin und "female affairs"-Expertin, betont, offene Kommunikation sei das A und O für eine gute Sexualität. "Dazu gehört auch, dass man dem Partner die eigenen Vorlieben mitteilt und für seine Wünsche aufgeschlossen ist. Fehlt dieser Austausch, kann das leicht zu Frustrationen führen."

Verhütung ist Frauensache

Auch in Sachen Verhütung ist Offenheit gefragt, denn für Männer ist Sexualität eng mit diesem Thema verknüpft: 77 Prozent der Männer antworten auf die Frage, ob Sexualität für Sie etwas mit Verhütung zu tun hat mit "ja, auf jeden Fall". 65 Prozent der Männer versuchen sogar gemeinsam mit der Partnerin eine Lösung in Verhütungsfragen zu finden. Prof. Dr. Dr. Elisabeth Merkle, niedergelassene Gynäkologin und Mitglied von "female affairs" stellt aber klar: "Zwar haben Männer Verhütung als wichtiges Thema erkannt und wollen auch ihre Partnerin hierbei unterstützen. Doch zeigt der Praxisalltag, dass sie sich nicht aktiv informieren. Für Männer endet die Unterstützung in Sachen Verhütung leider oft mit dem entgegengebrachten Interesse." Auch die Zahlen der Studie belegen diesen Trend: 79 Prozent der befragten Männer informieren sich nicht zum Thema Verhütung. So sei es auch nicht verwunderlich, dass 94 Prozent der befragten Männer der Studie antworten, dass Verhütung kein Stress beim Sex bedeutet, so die Gynäkologin weiter. "Die Verantwortung hierzu liegt eindeutig noch in Frauenhand."

Männer mögen es selbstbewusst

Grund für Frustration scheint bei Männern auch die Rollenverteilung im Bett zu geben: Denn dort wünschen sich Männer Frauen, die initiativer und selbstbewusster Sexualität in die Hand nehmen. Auf die Frage, was Männer wirklich im Bett wollen, antworteten die Hälfte der Befragten "sexuell selbstbewusste Frauen", 60 Prozent, "dass Frauen die Initiative ergreifen". "Männer wünschen sich sexuell selbstbewusste Frauen. Was sie schätzen und sich mehr wünschen, sind Frauen, die zeigen, wer sie sexuell sind. Die auch von sich aus aktiv werden, die ihre Bedürfnisse und auch Nichtbedürfnisse ausdrücken. Kurzum: Frauen, die selbstverantwortliche Sexualität leben", erklärt die Sexualtherapeutin Dr. Ulrike Brandenburg. Dies sei ein großer Schritt in Richtung gleichberechtigt gelebter Sexualität innerhalb der Partnerschaft. "Die Herausforderung, sich den Wünschen ihrer Partnerin zu stellen, nehmen Männer gerne an. Denn die meisten Männer wünschen sich mehr Entwicklung in Sachen Sexualität und halten Offenheit und Selbstverantwortlichkeit dabei für eine gute Basis", so die "female affairs"-Expertin abschließend.

Über die Initiative:

Die Expertinneninitiative "female affairs" setzt sich für mehr weibliche sexuelle Kompetenz und ein entspannteres Liebesleben ein. Die fünf Expertinnen aus den Bereichen Gynäkologie, Sexualwissenschaft, Soziologie und Psychologie möchten Frauen informieren und durch vermitteltes Wissen in punkto weibliche Sexualität kompetenter machen. "Denn nur wer wirklich Bescheid weiß, kann sich kompetent verhalten", lautet das Credo der Initiative.

Quelle: "female affairs"


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