Mehrere Festnahmen im Zusammenhang mit "Reichsbürger"-Gruppe Reuß wegen "Hochverrat"
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die "Reichsbürger"-Gruppe um Prinz Reuß haben die Behörden in Bayern und weiteren Bundesländern mehrere Personen festgenommen. Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen seien weitere Personen identifiziert worden, welche die Gruppe in unterschiedlichster Form unterstützt oder sich an Vorbereitungshandlungen beteiligt haben sollen, teilte das Bayerische Landeskriminalamt am Donnerstag mit.
Die Staatsschutzabteilung des LKA habe unter Sachleitung der
Generalstaatsanwaltschaft München Ermittlungen gegen sechs Personen aus
diesem Kreis übernommen.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen,
Mitglieder oder Unterstützer der Vereinigung gewesen zu sein und
gemeinsam mit - bereits anderweitig festgenommenen - zentralen
Mitgliedern dieser Vereinigung im April 2022 auf einer ehemaligen
Standortschießanlage der Bundeswehr nahe Bayreuth an einem
Schießtraining mit Kurz- und Langwaffen teilgenommen zu haben. Nach den
vorliegenden Erkenntnissen dienten diese Schießübungen der Vorbereitung
eines möglichen Angriffes auf den Deutschen Bundestag.
Insgesamt
acht Durchsuchungen fanden am frühen Donnerstagmorgen in Bayern (4),
Sachsen (3) und Thüringen (1) statt. Sieben der Durchsuchungen fanden
bei Objekten der Beschuldigten, eine bei Dritten bzw. Zeugen statt. In
Bayern wurde in den Landkreisen Forchheim und Nürnberger Land
durchsucht, in Sachsen im Erzgebirgskreis und Chemnitz sowie in
Thüringen im Landkreis Eichsfeld. Bei den Beschuldigten handelt es sich
um fünf Männer und eine Frau im Alter von 40 bis 61 Jahren.
Gegen
drei männliche Beschuldigte erwirkte die Generalstaatsanwaltschaft
München bereits vorab jeweils den Erlass eines Haftbefehls wegen des
dringenden Tatverdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen
Vereinigung und der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
durch das Oberlandesgericht München. Die Haftbefehle und ebenfalls
gerichtlich angeordneten Durchsuchungsbeschlüsse konnten bei der Razzia
vollzogen werden. Aufgrund des Tatvorwurfs kamen bei fast allen
Durchsuchungsobjekten Spezialeinsatzkräfte der jeweiligen Bundesländer
zum Einsatz.
Bei den Durchsuchungen wurden neben Gegenständen,
die dem Waffengesetz unterliegen, insbesondere Datenträger
sichergestellt, die nun auf be- oder entlastende Beweismittel
ausgewertet werden. Unterstützt wurden die bayerischen Ermittler durch
Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei, des Polizeipräsidiums
Oberfranken und Ermittlern aus Thüringen und Sachsen. Insgesamt waren
ca. 300 Polizeibeamte im Einsatz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur