Gewerbesteuer: US-Zölle werden zur Belastung für deutsche Kommunen
Archivmeldung vom 19.04.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie von US-Präsident Donald Trump beabsichtigten Strafzölle gegen europäische Produkte werden zu einer Belastung für deutsche Kommunen. "Im Sommer 2024 sind wir für das Haushaltsjahr 2025 noch von einer Zunahme der Gewerbesteuer um drei Prozent ausgegangen", sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags der "Welt am Sonntag". "Angesichts der US-Zölle und der Wirtschaftsflaute insgesamt bin ich aber skeptisch, ob dieses Plus noch realistisch ist."
Welche konkreten Auswirkungen die Zölle auf die Gewerbesteuer haben 
werden, lasse sich auch wegen der Sprunghaftigkeit der US-Administration
 derzeit nicht vorhersagen. "Klar ist, dass sie besonders Regionen mit 
exportorientierten Branchen treffen werden", so Dedy. "Je mehr 
Fragezeichen durch die Zölle entstehen, desto eher werden Projekte in 
die Warteschleife geschickt. Wir können derzeit nicht ausschließen, dass
 sich die Städte und Gemeinden auch aufgrund der US-Zölle in der 
nächsten Zeit bei Investitionen zurückhalten." Die Städte steckten 
ohnehin in der schlimmsten Finanzkrise der Nachkriegszeit.
Auch 
André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und 
Gemeindebunds, erwartet negative Folgen für die Kommunen. "Zölle treffen
 die exportorientierte deutsche Wirtschaft besonders hart. Die Gewinne 
der Unternehmen werden voraussichtlich geringer ausfallen - und damit 
auch die Gewerbesteuer, die letztlich vom Gewinn der Unternehmen 
abhängt", sagte Berghegger. "Deshalb werden wir die Auswirkungen dieser 
Entscheidungen unmittelbar in den kommunalen Kassen spüren."
Berghegger
 rechnet aufgrund der finanziellen Belastungen mit Einsparungen der 
Kommunen, Kürzungen bei den Investitionen in die Infrastruktur seien 
unausweichlich. "Angesichts eines bestehenden Investitionsrückstandes 
von 186 Milliarden Euro sowie notwendiger massiver Investitionen in die 
Transformation wäre dies fatal, gerade für die Wirtschaft", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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