Illegale Migration in Mitteldeutschland nahm 2022 stark zu
Archivmeldung vom 02.02.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundespolizei hat 2022 deutlich mehr illegale Einreisen nach Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gezählt als im Krisenjahr 2015. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung mit Verweis auf die Bundespolizei.
Laut der für Mitteldeutschland zuständigen Direktion im sächsischen Pirna griff die Polizei im vergangenen Jahr 20.500 illegal eingereiste Flüchtlinge auf. Das war mehr als eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr, als Polizisten gut 8.000 unerlaubte Einreisen registrierten, erklärte die Direktion auf MZ-Anfrage. Vor allem Syrer, Afghanen und Iraker seien illegal nach Mitteldeutschland eingereist, sagte Polizeisprecher Axel Bernhardt der MZ.
Damit verschärfte sich die illegale Migration im Vergleich zu Vorjahren deutlich. Selbst während der großen Fluchtbewegungen nach Europa im Jahr 2015 habe der Wert mit gut 13.000 illegalen Einreisen klar unter den neuen Zahlen gelegen, so die Direktion. Die Entwicklung in den mitteldeutschen Ländern geht mit dem Bundestrend. Als Ursache sieht die Bundespolizei ein Bündel von Gründen: Von Kriegen und politischer Verfolgung in zahlreichen Staaten bis hin zu klimatischen Fluchtursachen. Zu den Hotspots illegaler Grenzübertritte gelten die Außengrenzen zu Polen und Tschechien. Nur an der Grenze zu Österreich zählte die Polizei mehr Fälle.
Die Einreise von Flüchtlingen gilt etwa dann als illegal, wenn sie bereits in einem anderen europäischen Staat als Asylbewerber registriert sind. Andere Migranten werden ohne Aufenthaltserlaubnis aufgegriffen - etwa nach verdeckten Schleusungen. Auch das ist illegal. Auf regulärem Wege versuchten 2022 mehr als 5.000 Flüchtlinge, in Sachsen-Anhalt Asyl zu erhalten. Ukrainer sind dabei nicht mitgezählt, sie müssen kein Asylverfahren durchlaufen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)