Meldestelle für Antifeminismus/Queerfeindlichkeit verzeichnet für 2024 über 500 Fälle
Die Meldestelle Antifeminismus verzeichnete im vergangenen Jahr 558 antifeministische und queerfeindliche Vorfälle. Das geht aus dem Jahresbericht der Stelle hervor, berichtet der "Spiegel".
Die Fälle reichten dabei von Körperverletzung über Hasskampagnen bis hin
zu Brandstiftung. 59 Fälle richteten sich gegen Organisationen, die
sich für feministische und queere Themen oder Gewaltschutz einsetzen.
102 Vorfälle gab es bei entsprechenden Veranstaltungen, etwa
Christopher-Street-Day-Paraden.
Auch Attacken gegen
privatwirtschaftliche Unternehmen gebe es immer wieder - etwa Cafés oder
Bars, die als queere oder feministische Treffpunkte bekannt sind. Diese
hätten mit Sachbeschädigung und Brandstiftung zu tun, Mitarbeitende
seien angegriffen worden.
Rund 30 Prozent der Meldungen bezogen
sich auf digitale Angriffe. Darunter seien Onlinenetzwerke gewesen, "in
denen sich explizit über Tipps zur Ausübung sexualisierter Gewalt an
Frauen ausgetauscht und entsprechendes Bild- und Videomaterial
veröffentlicht wird", heißt es im Bericht. Die Zahl der Meldungen stieg
im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Dies habe zwar keine
repräsentative Aussagekraft, deute aber darauf hin, dass die
Sensibilisierung für Antifeminismus zugenommen habe, heißt es in dem
Bericht.
Die Meldestelle wird von dem Verein "Lola für
Demokratie" betrieben und vom Familienministerium gefördert. Unter
Antifeminismus versteht die Meldestelle eine politische Ideologie und
Strategie, die sich gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sowie
Gleichstellung richtet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur