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Sicherheitsprobleme in Hamburger Untersuchungsanstalt offenbar größer als bisher bekannt

Archivmeldung vom 09.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Untersuchungshaftanstalt am Holstenglacis
Untersuchungshaftanstalt am Holstenglacis

Foto: Viktualis
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der Hamburger Untersuchungshaftanstalt am Holstenglacis bestehen offenbar gravierendere Sicherheitsprobleme als bislang bekannt. So sind z. B. zahlreiche Metallgitter vor den Zellenfenstern defekt oder zerbrochen. Das NDR Hamburg Journal berichtet am Freitagabend um 19.30 Uhr, wie Häftlinge vor laufender Kamera durch die Lücken in den Metallgittern Gegenstände von einer Zelle zur nächsten schmuggeln.

Auf den Bildern ist zu sehen, wie ein Häftling eine Flasche an einem Seil aus seiner Zelle nach unten lässt und dann hin- und herschwenkt. Die Flasche wird von einem anderen Häftling aufgefangen, mit Gegenständen befüllt und wieder hinaufgezogen. Vor knapp drei Wochen war ein Gefangener aus dem Untersuchungsgefängnis ausgebrochen. Der Vorfall hatte eine Diskussion um die Sicherheit ausgelöst und Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) in die Kritik gebracht. Sie ließ sicherheitshalber den gesamten Zellentrakt räumen.

Die Aufnahmen von dem Schmuggel entstanden eine Woche vor der Flucht des Gefangenen in demselben Trakt, aus dem der Mann entkam. Die Justizbehörde sieht auf Anfrage des NDR kein größeres Sicherheitsproblem. Üblicherweise würden nur Zigaretten geschmuggelt, gleichwohl versuche man dies zu verhindern. Tim Angerer, Sprecher der Justizbehörde: "Wir haben Kameras aufgeschaltet. Darauf ist das sichtbar. Wir können das aber nicht in allen Fällen unterbinden."

Der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands der Hamburger Justizbediensteten, René Müller, übte unterdessen scharfe Kritik am Abbau der Wachtürme. Dadurch seien Übersicht und Sicherheit verloren gegangen, welche die installierten Kameras und weitere technische Sicherungen nicht ausgleichen könnten. Insbesondere der Schmuggel von Zelle zu Zelle bliebe dadurch häufig unbemerkt: "Man kann natürlich nicht ständig den gesamten Zellenbereich mit der Kamera ableuchten. Das macht man wirklich nur bei Vorkommnissen oder wenn Alarm ausgelöst wurde."

Mit besetzten Wachtürmen wäre auch der Ausbruch vor zwei Wochen nicht geschehen, ist Müller überzeugt. Zudem seien die Hamburger Gefängnisse aus Personalmangel manchmal z.B. während der Nachtstunden unterbesetzt: "Schutz der Bevölkerung und Resozialisierung mit dem derzeitigen Personalbestand zu leisten, ist unheimlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich."

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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