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Gabriel erwägt Aufhebung des Moratoriums im Endlagerbergwerk Gorleben

Archivmeldung vom 03.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Atomkraftgegner protestieren beim anstehenden Castor-Transport auch gegen Offenbarungseid der Bundesregierung in der Entsorgungs-Frage. In einer bisher öffentlich kaum wahrgenommenen Rede vor dem Bundestag erklärte der Bundesumweltminister, er wolle den Erkundungs-Baustopp an dem Tag aufheben, an dem das Parlament neue Suchkriterien für die Endlager-Suche festlege.

Gabriel geht sogar noch weiter: "Ich bin bereit, Gorleben in Betrieb zu nehmen, wenn es auch nur gleich gute Endlager an anderer Stelle gibt, weil in Gorleben das meiste Geld investiert wurde."

Atomkraftgegner sind über diese Äußerungen entsetzt. "Der Salzstock Gorleben ist völlig ungeeignet zur jahrtausendelangen sicheren Lagerung von Atommüll. Er wird auch dadurch nicht geeignet, wenn es nirgendwo sonst einen besseren Standort gibt", so Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Kampagne X-tausendmal quer. "Ich kann ja auch nicht mit drei defekten Autos zum TÜV und bekomme dann auf das die Plakette, das am wenigsten Schäden aufweist."

Weil es nirgends einen wirklich sicheren Ort für ein Endlager gibt, fordert die Anti-Atom-Bewegung die Stilllegung der Atomkraftwerke. "Wenn die Badewanne überläuft, sollte zuerst der Wasserhahn abgedreht werden, bevor man sich daran macht, den Schaden einzugrenzen", so Stay. "Das Gerede vom ,geeignetsten Standort' verschleiert, dass dieser Superlativ viel weniger Wert ist als ein ,geeigneter Standort'. In Wirklichkeit ist
es der Beleg dafür, dass Atomwirtschaft und Bundesregierung bei der Suche nach einer sicheren Lösung des Atommüllproblems gescheitert sind. Da hilft auch kein Aktivismus durch Weiterwursteln in Gorleben, einem Standort der noch nicht einmal ein wasserdichtes Deckgebirge aufweist und dessen einziger Vorteil laut Gabriel ist, dass hier schon so viel
Geld im Salz versenkt wurde. Dass trotzdem tagtäglich weiter Atommüll in den Reaktoren produziert werden darf, ist ein Skandal, der nur deshalb wenig Wogen schlägt, weil er seit Jahrzehnten andauert."

Wenn am nächsten Wochenende ein Transport mit zwölf Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll nach Gorleben rollt, werden die Atomkraftgegner dies zum Anlass nehmen, um auch gegen diesen Offenbarungseid der Bundesregierung in Sachen Atommüll-Entsorgung zu demonstrieren. Jochen Stay: "Wir wollen Sigmar Gabriel ein deutliches
Zeichen geben, dass er seine Atommüll-Rechnung ohne den Wirt gemacht hat, nämlich ohne die Wählerinnen und Wähler, die sich nicht länger mit dem Aussitzen des Problems durch die Politik abfinden. Wir fordern den Stopp der Atommüll-Produktion."

Besondere Empörung ruft im Wendland hervor, dass durch den anstehenden Castor-Transport erneut Fakten geschaffen werden, indem die in einer oberirdischen Lagerhalle in Gorleben aufbewahrte Atommüll-Menge weiter wächst, obwohl der unterirdische Salzstock offiziell noch nicht als Endlager ausgewählt ist. "Jede vom Umweltminister inszenierte Suche an anderen Standorten wird zum bloßen Taschenspielertrick, wenn gleichzeitig in Gorleben immer mehr Castor-Behälter landen", so Stay, "Unsere Befürchtung ist, dass am Ende an Gorleben alles kleben bleibt."

Der Castor-Transport soll am Sonntag, den 12.11. in Dannenberg ankommen. X-tausendmal quer plant gemeinsam mit der wendländischen Aktionsgruppe WiderSetzen eine große gewaltfreie Sitzblockade auf der Straße vor dem Castor-Verladekran in Dannenberg.

Quelle: Pressemitteilung X-tausendmal quer

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