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Jedes fünfte Kind wird mit dem Auto zur Schule gebracht

Archivmeldung vom 08.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Techniker Krankenkasse (TK)
Bild: Techniker Krankenkasse (TK)

Morgens die Nachbarskinder an der Straßenecke treffen und dann gemeinsam zur Schule gehen - bei Wind und Wetter. Das war einmal. Die Realität heute: Am Lenkrad des Familien-Vans gehetzte Mütter oder Väter, die ihre Sprösslinge pünktlich um acht Uhr bei der Schule abliefern müssen. Dauerstau vor Grundschultoren, gestresste Kinder, die mit Ranzen und Turnbeutel bepackt aus den Autos klettern. Diesen Trend zum "Taxi Mama" bestätigt auch eine Elternumfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach wird jedes fünfte Grundschulkind mit dem Auto in die Schule kutschiert.

"Viele Eltern halten den Schulweg heutzutage für zu gefährlich für ihre Kinder", erklärt TK-Präventionsexpertin Dr. Brigitte Steinke diese Entwicklung. "Außerdem schicken einige Eltern ihren Nachwuchs gar nicht mehr in die nächstgelegene Grundschule, sondern in die Schule ihrer Wahl. Die liegt häufig in einem ganz anderen Stadtteil. Dabei gilt nach wie vor der Grundsatz 'kurze Beine - kurze Wege'. Auf dem Schulweg lernen die Kinder Selbstständigkeit und können entspannt und langsam in den Schultag hinein gleiten." Immerhin: Laut Umfrage der TK gehen rund 50 Prozent der Grundschüler noch immer zu Fuß zur Schule. Deshalb rät die TK, mit den Schulanfängern frühzeitig den sichersten Schulweg einzuüben.

"Die Sicherheit sollte bei der Wahl der richtigen Strecke an erster Stelle stehen", sagt Steinke. Wichtig ist, dass Kinder auf dem Schulweg möglichst wenig Straßen und Ausfahrten überqueren müssen, auch wenn das einen kleinen Umweg bedeutet. Rechtzeitig vor der Einschulung sollten die Eltern gemeinsam mit ihrem Kind die ausgewählte Strecke ablaufen. "Insbesondere das richtige Verhalten an Ampeln und Zebrastreifen müssen Kinder üben", so Steinke. "Dabei ist es sehr wichtig, dass die Kinder lernen, auch bei Grün immer nach links und rechts zu schauen, um sich zu vergewissern, dass die Autos auch wirklich anhalten." Da Kinder Verhalten größtenteils durch Nachahmung lernen, ist die Vorbildfunktion der Eltern auf der Straße besonders wichtig. Wenn Mama oder Papa hin und wieder mal bei Rot über die Ampel flitzen, wird das Kind das möglicherweise auch tun. Grundschulkinder können jedoch noch nicht richtig einschätzen, wie weit entfernt und wie schnell ein Fahrzeug ist.

An den ersten Tagen begleiten Mutter oder Vater die ABC-Schützen am besten noch auf ihrem Schulweg. Kennt das Kind die Strecke und die Verkehrsverhältnisse, kann es auch alleine gehen, am besten in einer Gruppe mit Nachbarskindern. Kleiner Trick für den Übergang: Die Eltern können ihr Kind einfach mal den Schulweg vorgehen lassen und folgen ihm mit Abstand. So können sie überprüfen, wie sicher ihr Kind sich auf dem Schulweg verhält. "Machen Sie Ihrem Sprössling aber keine Angst vor dem Straßenverkehr", rät Steinke. "Angst macht unsicher. Wer die Regeln kennt und beachtet, der kommt auch sicher an." Wichtig ist auch, dass Kinder morgens rechtzeitig starten, so dass sie nicht in Zeitdruck kommen.

Besonders verlockend ist es für Kinder, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Schließlich macht es Spaß und man ist viel schneller da, wenn man ordentlich in die Pedale tritt. Aber Vorsicht: Nach Expertenmeinung sollten Schulanfänger nicht mit dem Rad zur Schule fahren. "Radfahren im Straßenverkehr überfordert jüngere Kinder, denn sie müssen alles gleichzeitig machen: treten, lenken, Balance halten, den Straßenverkehr im Auge behalten und die Verkehrsregeln beachten", so Psychologin Steinke. Ab der fünften Klasse fährt laut der TK-Umfrage jeder sechste Schüler täglich mit dem Rad zur Schule.

Gibt es tatsächlich keine Alternative zum Schulweg per Auto, gilt es auf folgendes zu achten: Der Kindersitz sollte so montiert sein, dass die Kleinen zum Fußweg hin aussteigen können. Kindersitze sind bis zum zwölften Geburtstag oder einer Körpergröße von 150 Zentimetern Pflicht. Aus gutem Grund: Der Erwachsenengurt allein reicht nicht aus, um das Kind zu sichern. Bei einem Unfall kann der Gurt am Bauch oder Hals einschneiden und das Kind verletzen. Egal, ob das Kind zu Fuß geht, mit dem Bus fährt oder im Auto gebracht wird, eins gilt für alle: es sollte helle Kleidung tragen. Gerade wenn es im Herbst morgens länger dunkel bleibt, sind zudem Reflektoren an Ranzen und Jacke empfehlenswert.

Zum Hintergrund: Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) bundesweit 1.000 Eltern befragt, in deren Haushalt ein Kind zwischen sechs und 18 Jahren lebt.

Quelle: Techniker Krankenkasse (TK)

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