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Bruttoinlandsprodukt und Steuerlast: Der Staat langt zu

Archivmeldung vom 28.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Beim Wohlstand, den die Menschen erarbeiten, greift das Finanzamt beherzt zu. Bild: Schippke Wirtschaftsberatung AG Fotograf: Schippke Wirtschaftsberatung AG
Beim Wohlstand, den die Menschen erarbeiten, greift das Finanzamt beherzt zu. Bild: Schippke Wirtschaftsberatung AG Fotograf: Schippke Wirtschaftsberatung AG

Von 1950 bis 2010 übertrafen die Steuereinnahmen stets etwas das Bruttoinlandsprodukt, im vergangenen Jahrzehnt öffnete sich die Schere aber immer weiter. Wenn die Steuereinnahmen des Staates das übertreffen, was eine Volkswirtschaft erwirtschaftet, dann entsteht eine Schieflage: Der Staat profitiert überproportional vom Wirtschaftsaufschwung.

In Deutschland fließt ein Teil des erwirtschafteten Wohlstandes in die Kassen des Fiskus. Das ergibt das "Schwarzbuch Steuer(un)gerechtigkeit" der Schippke Wirtschaftsberatung, für die Studien und Analysen von Ministerien, Verwaltungen und Forschungsinstituten ausgewertet werden, hier das statistische Bundesamt.

Das Bruttoinlandsprodukt ist das Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft und umfasst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen. Pandemie-bedingt war 2020 ein schwieriges Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 2020 3.367,6 Milliarden Euro und lag damit um rund 105 Milliarden niedriger als im Jahr 2019 (3.473,4 Milliarden Euro). Derzeit zeichnet sich eine Erholung ab. Im zweiten Quartal 2021 stieg das BIP gegenüber dem Vorquartal auf rund 869 Milliarden Euro, im zweiten Quartal 2020 lag es noch bei rund 785 Milliarden Euro.

Auch die Steuereinnahmen sprudelten 2020 weniger stark als im Vorjahr. Insgesamt wurden 739,7 Milliarden Euro Steuern eingenommen. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Rückgang: 2019 nahm der Fiskus noch 799,3 Milliarden Euro ein.

Den größten Teil der Steuern machten die Gemeinschaftssteuern aus (540,3 Milliarden Euro). Größte Posten sind dabei die Umsatzsteuer mit 219,5 Milliarden Euro und die Lohnsteuer mit 209,3 Milliarden Euro. Bei den reinen Bundessteuern erbrachte die Energiesteuer mit 37,6 Milliarden Euro die höchsten Einnahmen. Von den Gemeindesteuern hatte die Gewerbesteuer mit 45,3 Milliarden Euro und von den Landessteuern die Grunderwerbsteuer mit 16,1 Milliarden Euro den höchsten Ertrag.

Die Parteien sind mit unterschiedlichen Ansätzen, wie die Steuerpolitik nach der Bundestagswahl 2021 gestaltet werden soll, in den Wahlkampf gezogen. Das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW hat in einer Modellberechnung gezeigt, wie sich die Steuereinnahmen im Falle der Durchsetzung der unterschiedlichen Wahlprogramme verändern würden. Würde das FDP-Programm umgesetzt, würde der Fiskus rund 87,6 Milliarden Euro weniger einnehmen. Das Wahlprogramm der Union würde ein Minus von 32,6 Milliarden Euro bedeuten. Bei der Partei Die Linke würde der Bundeshaushalt um rund 36,8 Milliarden Euro wachsen. Bei den Grünen würde sich das Plus für die Staatskassen auf 18,1 und bei der SPD auf 14 Milliarden Euro belaufen.

Die Zahlen in der Infografik stammen aus dem neuen "Schwarzbuch Steuer(un)gerechtigkeit" der Schippke Wirtschaftsberatung. Darin werden Statistiken renommierter Institute, Behörden und Experten gesammelt, die einen kritischen Blick auf das deutsche Steuersystem werfen.

Quelle: Schippke Wirtschaftsberatung AG (ots)

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