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Nach Brandanschlägen auf Flüchtlingsheime - Geschädigte Eigentümer warten noch immer auf Versicherungszahlungen

Archivmeldung vom 09.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wiesbaden112.de, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Wiesbaden112.de, on Flickr CC BY-SA 2.0

Auch knapp ein Jahr nach dem Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft im sachsen-anhaltischen Tröglitz wartet der Besitzer der betroffenen Immobilie noch immer auf Zahlungen der Versicherung. Bisher konnte er das Gebäude nicht sanieren. Im "exakt"-Interview äußerte sich der Eigentümer Volker Bückmann jetzt zum ersten Mal öffentlich nach dem Brand: "Ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht einmal den Eindruck, dass ich mit der Versicherung einen so langen Weg vor mir haben werde, wie ich ihn jetzt habe.", erklärt Bückmann. Er fühle sich mit seinem Brandschaden im Stich gelassen: "Das ist eine Belastung und das wäre weitaus einfacher zu ertragen, wenn sie zumindest wirtschaftlich wüssten, dass sie die entsprechende Unterstützung der Versicherung haben."

Der Schaden an seinem Haus in Tröglitz geht in den mittleren sechsstelligen Bereich. Bisher habe er aber nur ein Drittel der Summe erhalten. Die Versicherung wollte sich auf Anfrage von "exakt" nicht zu dem Fall äußern.

Kurz nach der Wende hat Volker Bückmann das Mehrfamilienhaus als Altersvorsorge gekauft. Ende 2014 kam der Landkreis auf ihn zu und wollte seine Wohnungen für Flüchtlinge anmieten. Es folgten Demonstrationen. Bald darauf brannte das Haus. Es war einer der ersten großen Brandanschläge auf eine geplante Asylunterkunft in Deutschland in der aktuellen Flüchtlingskrise. Laut Staatsanwaltschaft Halle dauern die Ermittlungen in dem Fall immer noch an.

Auch im sächsischen Dippoldiswalde kämpft ein Geschädigter um eine Schadensregulierung mit der Versicherung. Unternehmer Hendrik Schwarz wollte 68 Wohncontainer an den Landkreis zur Unterbringung von Flüchtlingen verkaufen. Diese wurden jedoch in der Nacht vom 31.10.2015 von Unbekannten niedergebrannt.

Der Schaden belaufe sich auf mindestens 200.000 Euro, so Schwarz. Gezahlt habe die Versicherung aber erst etwa 1/7 der Versicherungssumme, 30.000 Euro, so der Unternehmer im Interview mit dem MDR-Magazin. Hendrik Schwarz ist ernüchtert: "Im Nachgang kann man nur sagen, man kann es keinem empfehlen. Man kann das Land auch nicht unterstützen. [...] Weil es einfach so ist, die Möglichkeiten, die man dort stellt, die werden randaliert, abgebrannt und zerstört und im Nachgang hat man noch den großen Schaden an der Backe."

Die zuständige Versicherung erklärte auf "exakt"-Anfrage: "Im Falle von Brandstiftung warten wir grundsätzlich das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen ab. Diese sind bisher nicht abgeschlossen." Das Operative Abwehrzentrum der Polizei bestätigte dem MDR-Magazin, dass die Suche nach den Schuldigen noch andauert.

Wie das Bundeskriminalamt "exakt" mitteilte, gab es in diesem Jahr bereits 26 Brandstiftungen gegen Asylunterkünfte (Stand 7.3.2016). Im gesamten letzten Jahr waren es 94. Noch im Jahr 2014 zählte man lediglich 6 Brandstiftungen gegen Asylunterkünfte.

Quelle: MDR (ots)

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