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Datenschützer prüfen größeres Ausmaß der Bahn-Spähaktion

Archivmeldung vom 28.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Deutsche Bahn ließ im Kampf gegen Korruption möglicherweise weitaus mehr Mitarbeiter bespitzeln als bislang bekannt. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

In der vergangenen Woche hatte der Konzern einen Bericht des Magazins bestätigt, wonach Beschäftigte systematisch einer Rasterfahndung unterzogen wurden. Interne Unterlagen belegten damals mehr als 1000 Fälle. Nun geht der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix der Frage nach, ob sogar Zehntausende betroffen sind. Dix zum stern: "Wir prüfen das. Wir wissen immer noch nicht, wie viele Bahnmitarbeiter insgesamt überprüft wurden."

Misstrauisch macht die Kontrollbehörde, dass die Bahn konkrete Angaben über das wahre Ausmaß der Spähaktionen vermeidet, sich aber gleichzeitig mit hohen Erfolgszahlen brüstet. Allein bei der Aktion "Babylon" im Dezember 2002, so die Bahn, sei in rund 300 Fällen eine verdächtige Nähe zwischen Mitarbeitern und Lieferanten festgestellt worden. So viele Fälle sind bei rund 1000 Überprüften nicht zu erwarten. Bei "Babylon" glich die Detektei Network Deutschland im Auftrag der Bahn Namen und Adressen von Lieferanten mit denen von Bahnbeschäftigten ab. Dies geschah ohne konkreten Verdacht. Vom stern befragt, verwies der Konzern auf noch laufende Untersuchungen.

Für Ärger zwischen Datenschützern und Bahn sorgt auch, dass die Revision des Konzerns offenbar versuchte, die Behörde über Art und Ausmaß einer anderen internen Spähaktion zu täuschen: Zu einem Projekt namens "Kabeljau" fehlten nach stern-Informationen in einem Bericht der Bahn an die Datenschützer vom Oktober 2008 zunächst fünf Seiten. Erst als die Kontrolleure aufgrund eines anonymen Hinweises nachhakten, stellte der Konzern die kompletten Dokumente zur Verfügung. Datenschützer Dix: "Es gab zwei Berichtsversionen."

Am heutigen Mittwoch beschäftigt sich der Verkehrsausschuss des Bundestages mit der Spähaktion der Bahn.

Quelle: stern

 

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