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Unfallstatistik 2022: TÜV-Verband fordert verbindliches Engagement für Verkehrssicherheit

Archivmeldung vom 24.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Symbolbild Bild: Pixabay / WB / Eigenes Werk
Symbolbild Bild: Pixabay / WB / Eigenes Werk

In Deutschland ereignete sich im Jahr 2022 alle zwei Minuten ein Verkehrsunfall, bei dem Menschen zu Schaden kamen. Radfahrende sind besonders gefährdet. TÜV-Verband fordert verbindliches Engagement und zeitnahe Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit von Bund und Ländern.

Das Statistische Bundesamt hat heute die Unfallzahlen für 2022 veröffentlicht. Die vorläufige Statistik kommentiert Marc-Philipp Waschke, Referent Verkehrssicherheit, Fahrerlaubnis und Fahreignung beim TÜV-Verband:

"Alle zwei Minuten hat sich in Deutschland 2022 ein Verkehrsunfall ereignet, bei dem Menschen zu Schaden kamen. 2.782 Menschen starben im Straßenverkehr, ein Plus von 9 Prozent. Die Zahl der Verletzten stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf rund 358.000 Menschen. Dabei hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten in der laufenden Dekade um 40 Prozent zu senken. Von diesem Ziel sind wir bislang meilenweit entfernt. Bund und Länder müssen ihr Engagement für die Verkehrssicherheit erhöhen, verbindliche Maßnahmen mitsamt Zeitvorgaben festlegen, um eine kontinuierliche Umsetzung sicherzustellen. Wir sollten tödlich Verunglückte und Schwerverletzte nicht als Preis für unsere Mobilität akzeptieren."

"Der Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit muss stärker auf schwächere Verkehrsteilnehmende wie Kinder, Zufußgehende, Radfahrende und ältere Menschen gelegt werden. Die neusten Unfallzahlen machen den Handlungsbedarf überdeutlich. In den Monaten Januar bis November 2022, für diese Monate liegen detailliertere Zahlen vor, starben 454 Radfahrer:innen. Das sind 30 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021. Absolute Priorität sollte daher sein, den Verkehr in Städten für ungeschützte Verkehrsteilnehmer:innen, die zu Fuß und auf dem Fahrrad unterwegs sind, sicherer zu gestalten. Die angekündigte Reform des Straßenverkehrsrechts ist hierfür der richtige Schritt. Städte und Kommunen brauchen dringend mehr eigene Kompetenzen, die Gefahrenlagen im Straßenverkehr präventiv zu entschärfen und somit mehr Raum für ein flüssiges und sicheres Nebeneinander verschiedener Fortbewegungsformen zu ermöglichen."

Die Radverkehrsplanung muss sich am Leitbild "Vision Zero" ausrichten

"Straßenverkehr muss so sicher und fehlerverzeihend gestaltet werden, dass schwere oder gar tödliche Unfälle vermieden werden. Damit ist verbunden, dass die gesamte Radverkehrsinfrastruktur für alle Altersgruppen sowie Mobilitätszwecke intuitiv nutzbar und attraktiv sein muss. Ein durchgängiges Radverkehrsnetz, das flächendeckend und in hoher Qualität vorhanden ist, schafft direkte Verbindungen und fördert so einen leichten und sicheren Radverkehr. Gleichzeitig darf die Durchsetzung bestehender Verkehrsregeln nicht nachlassen. Ein unmittelbarer, einfacher und unkomplizierter Weg zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit ist der Ausbau der polizeilichen Verkehrsüberwachung. Sie darf kein Schattendasein mehr fristen. Die personellen Kapazitäten für diesen Kernbereich der Polizeiarbeit müssen erhöht werden. Rotlichtverstöße, aggressives Fahrverhalten, Abbiegefehler sowie Alkohol- und Drogenverstöße müssen zum Schutze aller konsequent verfolgt werden."

Quelle: TÜV-Verband e. V. (ots)

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