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Photoshop-Vermerk löst Rassismus-Eklat aus

Archivmeldung vom 02.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nordstrom-Werbung: Ärger über Photoshop-Fehler.
Nordstrom-Werbung: Ärger über Photoshop-Fehler.

Bild: twitter.com, samfreedster

Die US-Kaufhaus- und Versandhauskette Nordstrom steht wegen einem Online-Werbebild auf Twitter in der Kritik, bei der anscheinend vergessen wurde, Notizen zu löschen, die nach einer dunkleren Hautfarbe für ein Model durch Photoshop verlangen. Nordstrom wird nicht nur ein großer Fehler beim Design vorgeworfen, sondern auch Rassismus aufgrund der Praxis, keine dunkelhäutigen Models anzuheuern.

"Es ist ungewöhnlich, so etwas ins Bild zu schreiben. Normalerweise schreibt niemand Anmerkungen in Photoshop-Dateien, sondern in die Tools. Da das Bild offensichtlich nur im Online-Shop zu sehen war, ist dieser Schriftzug vermutlich tatsächlich unabsichtlich dort gelandet", meint Marketing-Experte Bernd Pfeiffer von LimeSoda im Gespräch mit pressetext.

Ein grober Fehler

Die Werbung betrifft ein Kleid mit Pünktchenmuster. Ein Model, dessen Gesicht abgesehen von Mund nicht zu sehen ist, wird in dem Kleid in zwei Aufnahmen gezeigt. Der Hintergrund ist weiß, jedoch steht in der Mitte der rote Schriftzug "give model a darker tan" ("geben Sie dem Model eine dunklere Hautfarbe"). Auf Twitter wurde das als Fehler bei Photoshop interpretiert. Es handle sich um eine Notiz an die Designer, die vergessen hatten, sie zu löschen. Kritiker sehen hier auch eine rassistische Praxis, bei der nur hellhäutige Models beschäftigt werden und ihnen über Photoshop ein dunklerer Teint gegeben wird. Stattdessen sollten mehr unterschiedliche Ethnien bei den Models vertreten werden.

"Wenn das wirklich nicht mit Absicht passiert ist, war das Marketing-Team hier grob fahrlässig. Falls es doch Absicht war, handelt es sich hier wohl um Empörungsmarketing", merkt Pfeiffer an. In diesem Fall hätte Nordstrom damit allerdings alle Seiten aufgeregt. Die Rechten würden sich über gezwungene politische Korrektheit aufregen, die Linken darüber, dass kein dunkelhäutiges Model beschäftigt wird. Für Pfeiffer stellt sich die Frage, ob das nachhaltigen Schaden anrichtet oder hilft. Ein einziger Shitstorm schade einer starken Marke nicht, der Nutzen könne sogar größer als der Schaden sein. Es solle nur nicht wiederholt passieren.

Fotos unter Zeitdruck

Die Anmerkung wurde mittlerweile aus der Nordstrom-Werbung entfernt. Nordstrom hat die Werbung und die Reaktion darauf nicht kommentiert. Laut einer Quelle, die früher bei Nordstrom gearbeitet hat, ist es nötig, diese Photoshop-Änderungen vorzunehmen. Models müssten pro Tag ihr Aussehen hunderte Male ändern. Die Fotografen und Stylisten stünden unter gewaltigem Zeitdruck, sodass viel in der Nachbearbeitung zu tun sei. Dazu gehöre auch die richtige Farbkomposition.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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