Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Vermischtes Selbstlose Diener - Rotary-Club

Selbstlose Diener - Rotary-Club

Archivmeldung vom 19.03.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

»Selbstloses Dienen« und »wahre Freundschaft« sind die Leitworte von »Rotary International«, einem Geschäftsmänner-Club, der jetzt 100 Jahre alt ist. Weltweit soll es in 116 Ländern etwa 1,2 Millionen Rotarier geben, in Deutschland 42000.

Die 1905 in Chicago gegründete Vereinigung ist das clubgewordene schlechte Gewissen des ordinären Kapitalisten. Da werden gewinnbringende Geschäfte verabredet und zugleich punktuell soziale Wohltaten verteilt: mal eine Spende für den Kindergarten, mal Geld für medizinische Projekte – Hauptsache, es steht am nächsten Tag in der Zeitung. Die kapitalistische Grundordnung wird als selbstverständlich vorausgesetzt; wirtschafts- und gesellschaftspolitische Alternativen sind in Rotary-Publikationen nicht zu finden.

Man darf derartige Clubs nicht unterschätzen: 42000 gut organisierte Persönlichkeiten, die hierzulande an den Schaltstellen von Wirtschaft und Politik sitzen, sind ein nicht geringes Einflußpotential. Aufgeschreckt durch die 68er-Bewegung, organisierte Rotary in der BRD damals eine Art Jugendorganisation, um die künftigen Meinungsbildner besser in den Griff zu bekommen.

Rotary gibt sich wenig Mühe, die US-amerikanische Herkunft zu vertuschen. Treffen heißen »Get-Together«, ein Abendessen ist ein »Dinner«, der deutsche Vorstand ist das »steering committee«, dem dann natürlich ein »governor« vorsteht. Austauschschüler sind »inbounds« oder »outbounds« - wenn sie wieder zu Hause sind, heißen sie »rebounds«. Immerhin – auch Thomas Mann soll den Rotariern angehört haben. Aus neuerer Zeit werden im Internet Namen von CDU-Politikern wie Klaus Töpfer und Ole von Beust zitiert. Letzterer hielt kürzlich in Hamburg als Bürgermeister die Laudatio auf »100 Jahre wahre Freundschaft«. Im Hamburger Abendblatt las sich das so: »Beseelt ging es vom Olymp der Clubphilosophie hinab in den Ratsweinkeller: Zu Bachforellenfilet und Entenbrust. Vorbei an einem speziellen Geburtstagsgeschenk: einer auf 100 Exemplare limitierten Füllhalter-Edition von Montblanc für 16000 Euro das Stück.«

Quelle: http://www.jungewelt.de/2005/03-19/019.php

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte bonus in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige