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Nach Boston-Anschlag: Union will Sicherheitskonzepte überprüfen

Archivmeldung vom 17.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Günter Krings Bild: bundestag.de
Günter Krings Bild: bundestag.de

Nach dem Anschlag in Boston sollten die Sicherheitsbehörden nach Überzeugung der Union den Schutz der Marathon-Läufe auch in Deutschland überprüfen. "Es ist sicherlich sinnvoll, die Sicherheitskonzepte von großen öffentlichen Sportveranstaltungen zu überprüfen", sagte Unionsfraktionsvize Günter Krings der "Rheinischen Post".

Weil nicht alle möglichen Anschläge durch Kontrollen vor Ort verhindert werden könnten, sei es das Entscheidende, den Sicherheitsbehörden die angemessenen Instrumente zu geben, damit sie den Tätern im Vorfeld auf die Spur kommen könnten. "Wenn die Täter mit der Bombe loslaufen, ist es meist zu spät", sagte Krings. "Wir lassen uns von solchen Attentätern nicht unseren Lebensstil wegbomben", so der CDU-Innenexperte weiter.

Sicherheitsexperte: Mehr Polizei ist sinnlos

Der Sicherheitsexperte Helmut Spahn hält auch nach dem Bombenanschlag von Boston mehr Polizei für sinnlos. "Bei einem Marathon sind es über 42 Kilometer Strecke, die gesichert werden müssen, mit tausenden von Teilnehmern und zehntausenden Zuschauern. Das ist eine offene Veranstaltung, ohne Türen oder Sicherheitsringe. Darum kann es dort nie eine hundertprozentige Sicherheit geben", sagte er der "Welt".

Auch verstärkte Polizeipräsenz würde da wenig helfen: "Ich glaube, dass mehr Polizei, mehr Militär und mehr Restriktionen nicht immer die beste Lösung sind. (...) Immer mehr Personal oder Technik in ein Event reinzupumpen, schafft nur gefühlte Sicherheit."

Vielmehr müsse gerade nach "so einem schrecklichen Vorfall wie dem in Boston" objektiv und ohne Vorbehalte untersucht werden, ob es eine Möglichkeit hätte geben können, den Vorfall zu verhindern: "Am kommenden Sonntag steht ja schon der nächste große Marathon an, in London. Dort stehen die Verantwortlichen nun erheblich unter Druck. Vermutlich wird das dazu führen, dass es mehr Polizei- und Militärpräsenz geben wird."

Spahn, einer der führenden Sicherheitsexperten für Sportveranstaltungen, hat beobachtet, dass es in den vergangenen Jahren eine exorbitante Steigerung bei den Sicherheitsetats gegeben hat. Während das Budget für Sicherheit bei der WM 2006 noch rund 40 Millionen betragen hat, ist es für die WM 2014 in Brasilien auf 750 Millionen hochgeschnellt: "Wir haben in einer Analyse der vergangenen 25 Jahre festgestellt, dass die Sicherheitskosten für vergleichbare Events von Jahr zu Jahr um 70 Prozent gestiegen sind."

Helmut Spahn war Sicherheitsbeauftragter des Deutschen Fußball-Bundes und verantwortlich für den Schutz der WM 2006 in Deutschland. Vor zwei Jahren wurde er Geschäftsführer des "International Center for Sport Security" (ICSS) in Doha. Das ICSS wird unter anderem die Sicherheitskonzepte für die Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar erstellen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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