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Lehrerausbilder Petrik: Flüchtlingsdebatte stellt auch Schulen vor neue Herausforderungen

Archivmeldung vom 08.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Bild: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Die Flüchtlingsdebatte stellt nicht nur die Politik, sondern auch die Schulen vor neue Herausforderungen. Vor allem der Politikunterricht muss sich dieser Herausforderung stellen. Das deutsche Bildungssystem in seiner jetzigen Form sei darauf aber nur unzureichend vorbereitet, kritisiert der Lehrerausbilder Andreas Petrik im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagausgabe).

Der Politikunterricht müsse mehr leisten als reine Wissensvermittlung, denn Jugendliche setzten sich heute deutlich weniger als früher mit abstrakten Systemfragen auseinander und seien "weniger ideologisch-systemkritisch" als noch zu Zeiten der Friedensbewegung der 1980er Jahre. Sie interessierten sich dann für Politik, wenn es konkrete Bezüge gibt und sie emotionale Bindungen zu einem Thema aufbauen könnten, so Petrik. "Viele Jugendliche bewegt etwa die Frage, was mit den Flüchtlingen in der unmittelbaren Nachbarschaft passiert. Diese Frage muss der Politikunterricht etwa mit der Methode der Fallstudie aufgreifen, um davon ausgehend Fluchtursachen und kontroverse politische Lösungskonzepte herauszuarbeiten", so der Politikdidaktiker von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Nachholbedarf beim Politikunterricht sieht Petrik vor allem in den ostdeutschen Ländern. "Die neuen Bundesländer sind nicht von einer langen Tradition der politischen Bildung geprägt." Nach der Wende habe dort ein völlig neues Fach aus dem Boden gestampft werden müssen. Zudem habe dort das Fach Sozialkunde "zumeist keine Lobby an den Schulen, gilt als Nebensache. Das erhöhte Aufkommen von Rechtsextremismus und -populismus lässt sich unter anderem dadurch erklären". Neben dem Ausbau der Lehrerbildung an den Universitäten müsse das Fach an den Schulen massiv aufgewertet werden, fordert der Wissenschaftler. "Es kann nicht sein, dass man erst im 8. oder 9. Schuljahr mit einer Einzelstunde Politik kennen lernt und das Fach dann in der Oberstufe wieder abwählen kann."

Quelle: neues deutschland (ots)

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