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Stephan Braunfels, Münchener Architekt: "Die meisten neuen Museen sind Showbauten"

Archivmeldung vom 09.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Paul-Löbe-Haus: Ostseite, im Hintergrund der Reichstag
Paul-Löbe-Haus: Ostseite, im Hintergrund der Reichstag

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die meisten neuen Museen sind Showbauten, die als Museen schwer zu benutzen sind", kritisiert der Münchener Architekt Stephan Braunfels den Zustand des zeitgenössischen Museumsbaus. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" rechnete Braunfels dabei vor allem mit seinen Berufskollegen Frank O. Gehry, Zaha Hadid und Daniel Libeskind ab.

"Am schlimmsten sind die Bauten von Zaha Hadid. Auch in den Museen von Libeskind können Sie keine Kunst ausstellen. Das sind reine Skulpturen, die faszinierend aussehen. Meistens funktionieren Licht und Wände gar nicht", sagte Braunfels weiter und warf den kritisierten Kollegen vor, sie würden ihren Ruhm missbrauchen, indem sie keine der Kunst dienenden Räume bauen würden. Stephan Braunfels selbst trat als Architekt der Münchener Pinakothek der Moderne und des Berliner Paul-Löbe-Hauses hervor. Braunfels räumte ein, dass das 1998 eröffnete Osnabrücker Felix-Nussbaum-Haus, der erste vollendete Bau von Daniel Libeskind, als gelungen zu betrachten sei. "Da ist noch alles nachvollziehbar", sagte Braunfels. Das gelte allerdings für spätere Bauten Libeskinds wie das Jüdische Museum in Berlin nicht mehr. "Leider spielt das Thema Tageslicht bei vielen Architekten keine wirkliche Rolle. Auch Libeskind interessiert das nicht. In seinen Bauten gibt es interessante Fensterschlitze, aber die Bilder werden von Kunststrahlern beleuchtet", bemängelte Braunfels. Zugleich erneuerte der Architekt seine harsche Kritik am Neubau des Berliner Stadtschlosses, die von dem Architekten Franco Stella verantwortet wird. "Ich kann nicht Rücksicht nehmen auf einen italienischen Provinzarchitekten, der sich mit einem gefälschten Zeugnis den Zugang zu dem Wettbewerb verschafft hat. Stella hätte gar nicht teilnehmen dürfen", sagte Braunfels. Der Wiederaufbau des Schlosses wäre nur dadurch zu rechtfertigen gewesen, wenn man das Schloss ohne Ostfassade errichtet und so zur neuen Mitte Berlins hin geöffnet hätte.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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