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Deutsche Bahn soll Ökostrom zum Verbraucher bringen

Archivmeldung vom 30.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixabay.com
Bild: pixabay.com

Die Bundesregierung lässt nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" prüfen, ob das Stromnetz der Deutschen Bahn AG (DB) künftig auch zur Durchleitung von Ökostrom an private und industrielle Verbraucher genutzt werden kann. Nach einem Treffen von Vertretern der Bundesnetzagentur, des Bundeswirtschafts- und Verkehrsministeriums sowie der DB und des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) in Bonn hat man sich darauf verständigt, eine entsprechende Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben.

Im Rahmen der Studie sollten mögliche Trassen identifiziert, die planungsrechtlichen Voraussetzungen analysiert und die ökonomischen Auswirkungen für die beteiligten Unternehmen und für die Letztverbraucher ermittelt werden. "Die Nutzung bestehender Netze hat zwei Vorteile: Sie ist wirtschaftlicher als ein Neubau und die Menschen werden nicht durch zusätzliche Trassen belastet", sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) der Zeitung. "Wir prüfen derzeit mit allen Beteiligten, ob das bestehende Stromnetz der DB genutzt und ausgebaut werden kann, um den Strom aus regenerativen Quellen zu den Abnehmern zu transportieren." Bislang gelten fehlende Stromleitungen als Hauptgrund dafür, dass Strom aus den norddeutschen Windkraft-Anlagen nicht zu den Zentren des Verbrauchs in Süddeutschland gelangt.

Nach einer Studie der Deutschen Energieagentur müssten dafür 3.600 Kilometer Hochspannungsleitungen neu gebaut werden. Doch Bürgerproteste verhindern an einigen Stellen bislang den Netzausbau. Durch die Nutzung der Bahntrassen könnten Bürgerproteste künftig vermieden werden, hofft man in der Bundesregierung. Das Problem ist vor allem vor dem Hintergrund der schwindenden Akzeptanz für die Atomenergie nach dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima akut. Die Bundesregierung will den Einsatz erneuerbarer Energien vorantreiben. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Windparks an den norddeutschen Küsten und im Meer.

"Die Initiative der Bundesregierung wurde von der Bahn und den Übertragungsnetzbetreibern grundsätzlich begrüßt. Allerdings wurde deutlich, dass in diesem Zusammenhang zahlreiche technische, finanzielle und rechtliche Fragen zu lösen sind", teilt die neu eingerichtete Arbeitsgruppen nach dem ersten Strategiegespräch in Bonn mit. "Gleichwohl bestand Übereinstimmung, dass es sich auf jeden Fall lohnt, die Realisierbarkeit dieser Synergieeffekte konstruktiv und umfassend zu prüfen", hieß es offiziell.

Im Bahnkonzern sieht man das Strom-Projekt allerdings mit wachsender Skepsis. Der bauliche Aufwand sei enorm, hieß es im Unternehmen, die Planfeststellungsverfahren für die Aufrüstung der Bahnleitungen nicht zu unterschätzen, da sie im Gegensatz zu Überlandleitungen zum Teil durch dicht besiedeltes Gebiet führten. Zudem fragt man sich im Bahnkonzern, ob sich das Durchleitungsgeschäft rechnet und ob man überhaupt in einem neuen Geschäftsfeld aktiv werden soll. Letztlich kann die Bundesregierung als Eigentümer der Bahn massiv Druck in die politisch gewünschte Richtung erzeugen.

Grüne: Bei der Bahn bleibt Kerngeschäft auf der Strecke

Nach Ansicht des verkehrspolitischen Sprechers der Grünen, Anton Hofreiter, bleibt das Kerngeschäft der Deutschen Bahn (DB) auf der Strecke. "Anstatt sich "auf das "Brot- und Buttergeschäft" zu konzentrieren", wie es der DB-Vorstandsvorsitzende Rüdiger Grübe "bei seinem Amtsantritt ankündigte, betreibt die DB vor allem den Ausbau des Unternehmens zum weltweit agierenden Mobilitäts- und Logistikkonzern", erklärte Hofreiter am Freitag. Weiterhin bemängelte der verkehrspolitische Sprecher, dass "die Züge nachweislich häufig unpünktlich" seien. Im Vorfeld hatte die Stiftung Warentest in einer Erhebung festgestellt, dass die Bahn weiterhin Probleme mit der Pünktlichkeit, vor allem bei Fernzügen, hätte. Demnach wäre zwischen Juli 2010 und Ende Februar 2011 jeder dritte Fernzug mindestens sechs Minuten verspätet gewesen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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