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Bischöfe kritisieren Rechtspopulisten - Junkermann: "Jesus war ein Flüchtling"

Archivmeldung vom 21.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bischof Gerhard Feige
Bischof Gerhard Feige

Foto: Thomas Guffler
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die mitteldeutschen Bischöfe grenzen sich von selbst ernannten Verteidigern des christlichen Abendlands ab. Es sei wirklich kurios, "sich vehement auf das christliche Abendland zu berufen und dabei nicht Menschenwürde, Solidarität und Mitleid zu meinen, sondern auf massive Ab- und Ausgrenzung von anderen zu setzen", sagte Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg, in einem Interview mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, erklärt dazu, es habe Vorrang, "unser Leben von der himmlischen Heimat her bestimmen zu lassen, nicht vom Ort der Geburt. Und die AfD, sofern sie sich auf christliche Werte beruft, muss auch dessen gewärtig sein, dass Jesus ein Jude und ein Flüchtling war". Beide Bischöfe sehen den bevorstehenden Deutschen Katholikentag in Leipzig stark im Zeichen der Ökumene, des Gesprächs über Konfessions- und Glaubensgrenzen hinweg, sowie als Beitrag zur Erneuerung der Kirche und zur Weiterentwicklung des Gesprächs in der Gesellschaft. "Manchmal scheint es so, als ob das Heiligste unserer Gesellschaft die Besitzstandswahrung sei. Diese nur irgendwie infrage zu stellen, erscheint fast undenkbar", sagte Feige dem Blatt. "Identität und Offenheit gehören zusammen. Wer nicht mit sich identisch ist, kann auch nicht offen sein. Daher rühren sicher viele Probleme unserer Gesellschaft. Heimat und Geborgenheit sind schon etwas Erstrebenswertes. Richtig verstanden verbindet sich damit aber nicht Engstirnigkeit und Intoleranz." Zur Frage, ob die Integration der Flüchtlinge in Deutschland gelingen werde, sagte Junkermann: "Für viele von ihnen ist ja gerade der demokratische Westen, das christliche Abendland ein erstrebenswertes Ziel. Sie erleben auch, wie streitbar eine Demokratie ist." Und Feige bekräftigt, beide Seiten müssten sich bewegen: "Dabei brauchen wir Leitlinien und eine ehrliche Diskussion. Falsch verstanden wäre die Erwartung, dass die muslimischen Ankömmlinge bald Schweinefleisch essen und deutsche Volkslieder singen."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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