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Wirtschaft spricht sich für Zentralabitur aus

Archivmeldung vom 31.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Die deutsche Wirtschaft spricht sich für ein Zentralabitur aus. "Ein vergleichbares Abitur ist zum Vorteil aller Schüler", sagte Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem "Handelsblatt".

Deshalb sollten die Länder aus Kramers Sicht in wichtigen Kernfächern wie Mathematik gemeinsam Aufgaben entwickeln und sicherstellen, dass alle darauf zurückgreifen. "Natürlich muss nicht alles komplett identisch sein. Aber es gilt: Der Bildungsföderalismus muss sich bewegen, damit er überleben kann", sagte der Arbeitgeberpräsident. Auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Eric Schweitzer, sieht das ähnlich: "Für unsere Unternehmen sind bundesweite Bildungsziele und Standards wichtig, die verbindlich und einheitlich umgesetzt werden", sagte er dem "Handelsblatt".

Nur so könnten Betriebe Leistungsanforderungen und Abschlüsse sinnvoll miteinander vergleichen. "Die bundeseinheitlichen Prüfungen der Industrie- und Handelskammern in der Beruflichen Bildung zeigen, dass das möglich ist", so Schweitzer. Der Bildungsexperte des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Axel Plünnecke, unterstützt die Idee: Echten Bildungswettbewerb der Ländern könne es nur mit vergleichbarem Zentralabitur geben. "Hundert-Meter-Läufe werden ja auch nicht mal auf 95 und mal auf 103 Meter ausgetragen", sagte er dem "Handelsblatt".

Andreas Schleicher, Bildungsexperte und Pisa-Koordinator der OECD, kritisierte das derzeitige System als "nicht effizient". Das Problem sei, dass das Abitur zwar innerhalb der Bundesländer, nicht aber zwischen den Ländern vergleichbar ist, aber dennoch bundesweit zum Studium berechtige. So würden Schüler aus Ländern mit schwererem Abitur systematisch benachteiligt und entsprechend Ressourcen verschwendet: "Wenn man sicherstellen will, dass die besten Studienplätze an die besten Bewerber fallen, muss der Maßstab vergleichbar sein", sagte Schleicher der Zeitung. Zu Bayerns Widerstand gegen ein Zentralabitur sagte der OECD-Bildungsdirektor: "Das Problem ist leicht lösbar, wenn man das bayerische Modell bundesweit ausdehnt. Hauptsache, man macht die Unterschiede, die es ja gibt, für jeden sichtbar." Letztlich sei es aber egal, welchen Maßstab man verwendet: "Man könnte auch das Bremer Abitur für alle nehmen. Denn am Ende geht es immer um die Verteilung der Bewerber auf eine begrenzte Zahl von Studienplätzen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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