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Studie: Schicksalsglaube hilft bei Trauer

Archivmeldung vom 09.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: Angela Parszyk / pixelio.de
Bild: Angela Parszyk / pixelio.de

Der Glaube an Schicksal oder Zufälle kann offenbar manchmal von Vorteil sein. Das ist das Ergebnis einer Psychologie-Studie der Universität Münster. Menschen, die glauben, ihr Leben werde vom Zufall oder vom Schicksal bestimmt, können den Tod ihres Partners besser verkraften als jene, die unkontrollierbare Einflüsse auf das Leben unterschätzen.

"Der Tod eines nahestehenden Menschen ist eines der einschneidendsten Ereignisse im Leben der Betroffenen und bedeutet eine enorme Belastung", sagte die 24-jährige Diplompsychologin Jule Specht. "Die Menschen unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer Reaktion auf den Tod ihres Partners. Eine Ursache dafür liegt in der grundsätzlichen Lebenseinstellung, also was sie ganz allgemein als Ursache für Ereignisse in ihrem Leben ansehen: das eigene Verhalten oder unbeeinflussbare Faktoren wie Zufall oder Schicksal." Für die Studie haben die münsterschen Wissenschaftler des Instituts für Psychologie Informationen von 414 Personen genutzt, die ihren Partner verloren haben.

Diese wurden über einen Zeitraum von neun Jahren begleitet und untersucht. Es zeigte sich, dass die allgemeine Lebenszufriedenheit der Verwitweten durch den Einschnitt stark abfiel und selbst vier Jahre nach dem Tod noch deutlich geringer war als vor dem Tod des Partners. Die Lebenszufriedenheit derjenigen, die glaubten, dass nicht sie selbst, sondern der Zufall oder das Schicksal ihr Leben beeinflusst, sank allerdings deutlich weniger stark.

Sie wurden also in bedeutend geringerem Umfang durch das Ereignis beeinträchtigt. Dies ist aus Sicht der Psychologen umso interessanter, als frühere Studien gezeigt hatten, dass es häufig von Nachteil sei, an das Schicksal zu glauben. Menschen mit diesem Glauben sind beispielsweise generell unzufriedener mit ihrem Leben, weniger erfolgreich im Beruf und häufiger krank. "Unser Ergebnis zeigt nun, dass der Glaube an das Schicksal nicht nur Nachteile mit sich bringt, sondern in bestimmten Situationen auch vorteilhaft sein kann", sagt Specht. Menschen, die an Schicksal oder Zufall glauben, kommen möglicherweise besser zurecht, weil sie akzeptieren, dass es im Leben unbeeinflussbare Faktoren gibt: "Ihre Lebenseinstellung wirkt also wie eine Art Schutzfaktor. Menschen jedoch, die diese Einflussmöglichkeiten unterschätzen, müssen nicht nur den Tod des Partners bewältigen, sondern sie stellen darüber hinaus wahrscheinlich auch ihre Weltanschauung in Frage", meint die Wissenschaftlerin. Die Ergebnisse wurden vor Kurzem in der Fachzeitschrift "Social Psychological and Personality Science" veröffentlicht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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