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Zwangsbremse: EU plant eingebaute Tempobegrenzung für alle Autos

Archivmeldung vom 28.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/AUTO BILD"
Bild: "obs/AUTO BILD"

Die Straßen sind frei, die Sicht ist perfekt und der Termin rückt näher: Viele Autofahrer treten in dieser Situation schon mal aufs Gaspedal und fahren ein paar Stundenkilometer schneller als erlaubt. Wenn es nach der EU geht, sollen diese Tempoüberschreitungen jedoch schon bald der Vergangenheit angehören. Wie AUTO BILD in der aktuellen Ausgabe 4/17 exklusiv berichtet, plant die EU eine Zwangsbremse, die Tempoverstöße unmöglich macht.

Die sogenannte "Intelligent Speed Adaptation" (ISA) wird in einem aktuellen Bericht der EU-Kommission als Maßnahme gelobt, mit der sich die Zahl der Verkehrstoten um bis zu 37 Prozent reduzieren ließe. Bereits 2020 soll ISA für neu typgeprüfte Fahrzeuge verpflichtender Standard werden, 2022 dann für alle Neuwagen. Den Straßenverkehr sicherer zu machen, ist ein erklärtes Ziel der EU: 2020 soll die Zahl der Verkehrstoten in der EU gegenüber dem Basisjahr 2010 (31.500) um die Hälfte sinken. 2015 waren allerdings erst 17 Prozent weniger geschafft. Intelligente Tempobegrenzer könnten für mehr Sicherheit auf Europas Straßen sorgen: Denn Studien gehen davon aus, dass eine Reduktion des Durchschnittstempos um nur 1 km/h zu drei Prozent weniger Unfällen führt.

Trotz dieser Zahlen ist ISA höchst umstritten. Der ADAC spricht sich aus "Gründen der Verhältnismäßigkeit" gegen die verpflichtende Einführung der Technik aus. Als einer der ersten Autohersteller bietet Ford für die Modelle Galaxy, S-Max und Edge zwar einen Tempobegrenzer an. Das System lässt sich durch festen Pedaldruck allerdings jederzeit überstimmen und ist außerdem abschaltbar.

Das letzte Wort ist auch bei der EU-Kommission noch nicht gesprochen: Neben nicht überstimmbaren ISA sind auch ausschaltbare Systeme oder lediglich visuelle und akustische Warnhinweise wie bei vielen aktuellen Navis eine Gesetzesoption. Man geht allerdings davon aus, dass durch verpflichtende Warnsysteme nur rund acht Prozent der Unfälle verhindert werden - zu wenig für die Ansprüche der EU-Kommission. AUTO BILD-Mitarbeiter Benjamin Gehrs: "Unbestritten: Weniger Verkehrstote in Europa sind ein wichtiges Ziel. Erhebliche Meinungsunterschiede gibt es allerdings bei der Wahl der Mittel. Bei der effektiven, aber unbeliebten Zwangsbremse muss sich die EU auf jeden Fall auf viel Gegenwind von Autofahrern gefasst machen."

Quelle: AUTO BILD (ots)

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