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Magazin: Gutachten überführt Beate Z. als Brandstifterin von Zwickau

Archivmeldung vom 06.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das ausgebrannte Haus in Zwickau. Bild: André Karwath / wikipedia.org
Das ausgebrannte Haus in Zwickau. Bild: André Karwath / wikipedia.org

Ein kriminaltechnisches Gutachten hat einem Medienbericht zufolge die mutmaßliche Terroristin Beate Z. zweifelsfrei als Brandstifterin von Zwickau überführt. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" meldet, wies ein Chemiker des Landeskriminalamts (LKA) Sachsen in Zs. Socken Rückstände nach, die höchstwahrscheinlich von Benzin stammen. Auch in Resten der ausgebrannten Wohnung, etwa in Teppichen, Sitzpolstern und im Holzfußboden, habe der Experte Spuren von Kraftstoff gefunden.

Die Strümpfe waren laut "Focus" am 8. November sichergestellt worden, nachdem Z. sich freiwillig bei der Polizei gemeldet hatte. Die 37-Jährige soll nach dem Tod ihrer Komplizen Uwe M. und Uwe B. am 4. November die Wohnung des Trios angezündet haben, um Beweise zu vernichten.

Laut Bundesanwaltschaft bildeten die drei Rechtsradikalen die Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU), die für mindestens zehn Morde verantwortlich sein soll. Vor der Brandstiftung hörte Z. "Focus" zufolge die Mailbox ihres Handys ab. Die Verbindung kam um 12.11 Uhr zustande und dauerte knapp eine Minute. Die Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) vermuten, dass Zs. Komplizen eine Nachricht hinterlassen hatten. Gegen 12 Uhr waren sie nach einem Bankraub in Eisenach von Polizisten aufgespürt wurden. Kurz darauf nahmen sie sich das Leben.

Laut "Focus" versuchten die Ermittler am 16. November, über den Provider an die Mailboxnachricht zu kommen. Doch die Aufzeichnung war nicht mehr vorhanden.

Bundesanwaltschaft setzt interne Sonderermittlerin zur Aufklärung der NSU-Verbrechen ein

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zur Zwickauer Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) hat die Bundesanwaltschaft einem Medienbericht zufolge eine interne Sonderermittlerin eingesetzt. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Berliner Justizkreise meldet, habe Generalbundesanwalt Harald Range seine Mitarbeiter am Montag per Rundmail über die Maßnahme informiert. Range teilte demnach mit, dass Ruth Rissing-van Saan die Ermittlungsarbeit der Bundesanwälte in den vergangenen Jahren im rechtsradikalen Milieu überprüfen solle. Sie war bis Januar 2011 Vorsitzende Richterin am Bundesgerichtshof (BGH). Geprüft werden solle insbesondere, ob es Ansätze für eine weitaus frühere Ermittlung gegen die Zwickauer Zelle gegeben hätte. Die Ernennung einer internen Sonderermittlerin kommt laut "Focus" überraschend. Bislang erklärte die Bundesanwaltschaft stets, sie habe nach dem Untertauchen des Trios 1998 nicht eingreifen können, weil die Gruppe aus damaliger Sicht "keine Terrorvereinigung" gewesen sei.

Stasiunterlagen-Chef Jahn sieht Rechtsextremismus nicht als rein ostdeutsches Problem

Der Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, Roland Jahn, hat davor gewarnt, den Rechtsextremismus als rein ostdeutsches Problem zu betrachten. "Es gibt überall Rechtsextremismus, ob in Ost oder West", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". Jahn fuhr mit Blick auf das Entstehen des Terror-Trios "Nationalsozialistischer Untergrund" in Jena fort: "Jena zu stigmatisieren, ist falsch. Es ist viel wichtiger zu fragen, wie es möglich war, dass Kinder der Stadt diese Entwicklung genommen haben." Ihn habe das "erschrocken. Denn als ein sehr heimatverbundener Mensch tut es mir weh, dass aus der Stadt, die ich in der Tradition von Freiheit und Demokratie sehe, Menschen kommen, die genau das Gegenteil wollen." Jedenfalls sei die Gegenwehr gegen den Rechtsextremismus "dort auch in den neunziger Jahren ganz stark" gewesen. "Es gab große Aktionen der gesamten Stadt - einschließlich des Oberbürgermeisters." Das dürfe man nicht vergessen. Jahn betonte zudem: "Gerade Ostdeutsche haben der Menschenverachtung der Rechtsextremen doch etwas entgegenzusetzen: die friedliche Revolution und das Eintreten für Demokratie und Menschenrechte. Ich würde mir wünschen, dass man genau das mit Stolz den Rechtsextremisten entgegen setzt." Das Terror-Trio "Nationalsozialistischer Untergrund" um Beate Z., Uwe B. und Uwe M. hat seine Wurzeln ebenso in Jena wie Jahn selbst, der dort geboren wurde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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