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BVTE: In Deutschland wird immer weniger, nicht mehr geraucht: Daten des Statistischen Bundesamtes bestätigen Zweifel an Anstieg der Raucherquote

Archivmeldung vom 19.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Rauchen schädigt auch das Herz. Bild: pixelio.de/Havlena
Rauchen schädigt auch das Herz. Bild: pixelio.de/Havlena

In Deutschland wird immer seltener zur Zigarette gegriffen. Im vierten Jahr in Folge wird 2022 der Absatz versteuerter Zigaretten zurückgehen und erstmalig deutlich unter die Schwelle von 70 Mrd. Stück sinken. Die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen erhebliche Zweifel an Hinweisen der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA), dass wieder mehr Menschen in Deutschland Tabak konsumierten.

"In Deutschland wird immer weniger geraucht. Das ist ein Fakt, der nicht bestritten werden kann", so Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE, "Wenn mehr geraucht würde, müssten wir das in der Absatzstatistik sehen. Das Gegenteil ist der Fall."

Gemäß der an der Universität Düsseldorf durchgeführten Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) stieg der Anteil der Raucherinnen und Raucher in der Gesamtbevölkerung seit 2020 um rund 50 Prozent an (von 25,4 Prozent auf 37,6 Prozent im Juli 2022). Bei minderjährigen Tabakkonsumenten habe sich die Prävalenz sogar innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt (Anstieg von 8,7 auf 15,9 Prozent 2022). Gemäß der DEBRA-Daten hätten somit mehrere Millionen Erwachsene und rund 200.000 Minderjährige (wieder) angefangen zu rauchen. Ein solch bespielloser Anstieg der Raucherprävalenz müsste sich - selbst bei nur gelegentlichem Konsum der neuen Raucherinnen und Raucher - sichtbar in der staatlichen Absatzstatistik widerspiegeln.

In Deutschland werden aber seit 2019 jedes Jahr weniger Zigaretten verkauft. Von 2019 bis 2021 ging der Absatz von Zigaretten um 3,6 Prozent auf 71,7 Mrd. Stück zurück. Diese Abwärtstendenz wurde auch 2022 nicht gestoppt. Das Statistische Bundesamt meldete von Januar bis November 2022 einen Steuerzeichenbezug für 60,7 Mrd. Stück. Damit wurden acht Prozent weniger Zigaretten für den deutschen Markt produziert als im Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr 2022 wird mit einem Absatz von rund 67 Mrd. Stück gerechnet. Der Absatz von Tabak zum Selberdrehen kann diesen Rückgang nicht kompensieren, sondern war bis einschließlich November 2022 ebenfalls leicht rückläufig (-0,6 Prozent gegenüber Jan.-Nov. 2021). Noch vor Veröffentlichung der Jahresstatistikdes Statistischen Bundesamt ist somit abzusehen, dass der negative Trend der Vorjahre im Tabakmarkt fortgesetzt wird. Der Absatz von Tabakwaren bleibt 2022 rückläufig. Auch der Konsum von nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten hat im vergangenen Jahr noch nicht das Niveau von 2019 - vor Beginn der Coronakrise und den damit verbundenen Mobilitätseinschränkungen - erreicht, wie die vom renommierten Marktforschungsinstitut IPSOS durchgeführte Entsorgungsstudie verdeutlicht.[i] Der vermeintliche Anstieg der Raucherprävalenz zeigt insgesamt keinen erkennbaren Effekt auf die Nachfrage.

Die Diskrepanz zwischen offizieller Absatzstatistik und den DEBRA-Daten weist auf offensichtliche methodische Schwächen der Befragung hin. So basiert der vermeintliche Anstieg beim Anteil minderjähriger Konsumenten auf einer Stichprobe von lediglich etwa 50 Jugendlichen - darunter offenbar acht Personen, die angaben, zu rauchen. Auf Grundlage dieser Daten ist jeglicher Schätzwert zur Raucherprävalenz mit einer hohen Unsicherheit versehen. Es ist unseriös, auf dieser Basis eine Verdoppelung der Schätzwerte als gegeben zu betrachten. Mücke bemängelte, dass solch zweifelhafte Befragungsergebnisse zur Rechtfertigung fehlgeleiteter Regulierungsforderungen herangezogen würden: "Tabak ist ausreguliert. Erwachsene Raucherinnen und Raucher in Deutschland fühlen sich bereits über Gebühr bevormundet und werden auch mit immer neuen Verboten und Einschränkungen nicht erreicht."

Gleichzeitig versäume es die Politik, das Angebots neuartiger Alternativprodukte für Raucherinnen und Rauchern zu erweitern und mehr Möglichkeiten sowie höhere Akzeptanz für einen potenziell risikoreduzierten Nikotinkonsum zu schaffen. So verzögere das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Regulierung von tabakfreien Nikotinbeuteln, die für Raucherinnen und Raucher weiterhin nicht im deutschen Handel verfügbar sind. Dabei hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgestellt, dass "der Wechsel von Zigaretten zu Nikotinbeuteln eine Reduktion des gesundheitlichen Risikos für eine rauchende Person darstellen" könnte.

Quelle: Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) (ots)

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