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Westerwelle statt Käßmann: In Deutschland treten die Falschen zurück

Archivmeldung vom 13.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Top Ten der Rücktrittsforderungen. Grafik: Faktenkontor
Die Top Ten der Rücktrittsforderungen. Grafik: Faktenkontor

Vier von zehn Deutschen wünschen sich, dass Außenminister Guido Westerwelle zurücktritt. Bei Kanzlerin Angela Merkel erwartet das jeder vierte Bürger. Beide werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit im Amt bleiben. Dagegen treten häufig diejenigen zurück, von denen es nur die Wenigsten fordern.

Beispiel Margot Käßmann: Ihren Rücktritt vom EKD-Ratsvorsitz hält lediglich jeder siebte Deutsche für angemessen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Kommunikationsagentur Faktenkontor und dem Marktforscher Toluna.

Nicht nur Käßmanns Rücktritt sehen viele Bürger als voreilig. Für das Ausscheiden von Ex-Bundespräsident Horst Köhler und Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust haben ebenfalls wenige Deutsche Verständnis. Nicht immer ist ein Rücktritt also der beste Weg, um in brenzligen Situationen die Wogen zu glätten - sei es wegen Aussagen zu der Situation in Afghanistan oder einer politischen Niederlage in der Schulpolitik. Im Gegenteil: Viele Deutsche fordern gerade in schwierigen Zeiten mehr Rückgrat. So wünschen sich 86 Prozent der Befragten, dass Amtsinhaber und Unternehmenslenker in Krisensituationen offensiv Stellung beziehen.

Anstatt das Handtuch zu werfen, sollten die Betroffenen daher in die Offensive gehen. Denn wer Fehler ehrlich bereut, dem würden 38 Prozent der Deutschen verzeihen und von Rücktrittsforderungen absehen. "Eine aktive Krisenkommunikation zahlt sich daher aus", erklärt Jörg Forthmann, Geschäftsführer der Hamburger Kommunikationsagentur Faktenkontor. Die meisten Kommunikationsabteilungen sind auf solche Szenarien allerdings unzureichend vorbereitet. "Die Folge: Die prominenten Vertreter aus Wirtschaft und Politik werden von den Medien getrieben anstatt aktiv das Medienecho mit zu gestalten", so der Kommunikations-Experte. 

"In den letzten Monaten sind Prominente aus Kirche, Politik und Wirtschaft zurückgetreten. Andere sind trotz großer Kritik weiter im Amt. Bei welchen der folgenden Personen finden oder fänden Sie einen Rücktritt aus dem Amt angemessen?"

1) Walter Mixa (Augsburger Bischof) 51,4%
2) Adolf Sauerland (Duisburger Bürgermeister) 47,9%
3) Guido Westerwelle (Bundesaußenminister) 40,9%
4) Tony Hayward (BP-Chef) 35,8%
5) Philipp Rösler (Bundesgesundheitsminister) 30,8%
6) Josef Ackermann (Deutsche-Bank-Chef) 30,3%
7) Angela Merkel (Bundeskanzlerin) 25,5%
8) Roland Koch (Ministerpräsident von Hessen) 21,1%
9) Horst Köhler (Bundespräsident) 16,6%
10) Margot Käßmann (EKD-Ratsvorsitzende)14,9%

Datenbasis: Die vorliegenden Studienergebnisse basieren auf einer online-repräsentativen Panelstudie von Toluna QuickSurveys im Auftrag der Kommunikationsagentur Faktenkontor. Im August 2010 wurden dafür 1.000 Bundesbürger befragt. 

Quelle: Faktenkontor

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