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Reaktion auf ADAC-Skandal: Stiftung Warentest wiederholt Reifentests

Archivmeldung vom 12.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wandersmann / pixelio.de
Bild: Wandersmann / pixelio.de

Die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest wird ihren alljährlichen Sommerreifen-Test in Teilen wiederholen und kann deswegen die Testergebnisse erst einen Monat später als gewohnt vorlegen. Die für März geplante Veröffentlichung der Testergebnisse wurde jetzt gestoppt, zum Teil soll es neue Reifentests geben. "Wir planen die Veröffentlichung jetzt für das Aprilheft", s der für die Tests zuständige Bereichsleiter der Stiftung. Hintergrund sind Vorwürfe an den ADAC, auch bei den Reifentests manipuliert zu haben. Stiftung Warentest und ADAC haben eine langjährige Kooperation vor allem bei Tests von Kinderautositzen und Reifen. Ein Ende der Kooperationen mit dem ADAC sei hingegen nicht geplant, so Stiftung Warentest.

Der ADAC und die Stiftung Warentest - das sind zwei Leuchttürme des Verbrauchervertrauens in einer unübersichtlichen Warenwelt. Besser gesagt: Es waren zwei Leuchttürme. Die Strahlkraft des Automobilclubs ist dahin - und bei den Verbraucherschützern der Stiftung Warentest kann man zwischen den Zeilen heraushören, wie schwierig der Spagat ist zwischen der Wahrung einer langjährigen Kooperation mit einem anscheinend verlässlichen Partner mit großer Medienmacht und dem Bemühen, die eigenen Unabhängigkeit und das eigene Renommée zu bewahren.

Derzeit, das machen die Berliner Verbraucherschützer sehr deutlich, gibt es keinen Hinweis darauf, dass bei einem der gemeinsamen Tests manipuliert worden ist. Der Hinweis auf angeblich extra für die Tests gefertigte Reifen wird von der Stiftung Warentest aber immerhin so ernst genommen, dass der Test der Sommerreifen 2014 in Teilen noch einmal wiederholt wird. Zwar seien die Manipulationsvorwürfe in weiten Teilen wieder zurückgenommen worden, dennoch wolle man ganz sichergehen und werde mehrere Reifensätze nachkaufen und nachtesten, um vor allem bei den Ausreißern nach oben und unten in der Test-Liste die bisherigen Ergebnisse auf ihre Plausibilität überprüfen zu können, so die Stiftung Warentest.

Die Tests, insbesondere von Reifen und von Autokindersitzen, sind extrem aufwändig. "Die haben schnell ein Volumen von rund 600 000 Euro und gehen damit an die Grenze dessen, was wir stemmen können", so Holger Brackemann, bei der Stiftung Warentest verantwortlich für die Untersuchungen. So werden von 40 bis 50 verschiedenen Typen jeweils 24 Reifen gekauft und getestet - wegen der langen Testdauer zum Teil Monate vorher. Kurz vor Veröffentlichung werden dann noch einmal Reifen nachgekauft, um festzustellen, ob die Produktqualität gleich geblieben ist. Insbesondere bei Rollwiderstand und beim Nassbremstest wird jetzt noch einmal mit - wie bislang auch - anonym eingekauften Reifen das bisherige Ergebnis überprüft, so Warentest.

Bei Kindersitzen sind es vor allem Crashtests, die ins Geld gehen. Diese Tests wie auch die Reifentests laufen häufig in ADAC-Teststätten - und im Verbund mit Verbraucherschutzorganisationen und Verkehrsclubs in anderen europäischen Ländern.

Gemeinsam mit diesen Organisationen werde man jetzt beobachten, wie der ADAC sich aufstellt, um seine Glaubwürdigkeit wiederzugewinnen, heißt es bei der Stiftung. Fest stehe allerdings auch: Für die Warentester gebe es genügend Alternativen zu den ADAC-Prüfeinrichtungen.

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)

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