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Studie: Mieten bei privaten Vermietern am stärksten gestiegen

Archivmeldung vom 06.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Laut einer Studie des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW) sind die Mieten bei privaten Vermietern in den vergangenen Jahren am stärksten gestiegen. Die privaten Vermieter modernisieren demnach auch am stärksten, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe über die Analyse.

Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass ein großer Teil der Mieter privater Wohnungsgesellschaften finanziell überdurchschnittlich gut aufgestellt ist. Während die Mieten in kommunalen Wohnungen seit 2013 kaum und bei Genossenschaften sehr moderat gestiegen sind, gab es starke Mietpreiszuwächse bei privaten Eigentümern und vor allem Wohnungsunternehmen. Private Vermieter reagieren stärker auf die anhaltende Wohnungsknappheit und die daraus resultierende stärkere Konkurrenz um Wohnungen. Lag 2013 die Mietdifferenz zwischen privaten und kommunalen Wohnungsunternehmen noch bei 0,70 Euro, so hat sich dieser Wert im Jahr 2017 auf 1,30 Euro erhöht - pro Quadratmeter.

"Aus dieser Perspektive ist es verständlich, dass Mieter sich von einem kommunalen / öffentlichen Eigentümer ein geringeres Mietpreiswachstum versprechen. Aus Sicht der Gesellschaft sind mit unterlassenen Mietpreissteigerungen aber Einnahmeverluste verbunden, was unter anderem die Finanzierung von Sozialprogrammen oder Infrastruktur erschwert. Sozialpolitisch ist es daher wichtig zu prüfen, wer die Nutznießer sind", heißt es in der Studie. Auch auf das Thema Enteignung geht die Studie ein. Berücksichtige man die hohen Kosten einer Enteignung beziehungsweise die Signalwirkung einer Enteignung ohne vollständige Kompensation, sei "von einer Enteignung privater Wohnungsgesellschaften dringend abzuraten", so die IW-Forscher. Die Autoren haben sich - beruhend auf Daten des Sozio-Ökonomischen-Panels - angeschaut, wie sich kommunale, genossenschaftliche und private Vermieter in den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern unterscheiden.

Laut den IW-Autoren leben in den Beständen der großen privaten Wohnungsgesellschaften zu 44 Prozent Haushalte, die mit ihrem Einkommen über dem Durchschnitt der Einkommen in den deutschen Großstädten liegen. 57 Prozent liegen über 80 Prozent des Median-Einkommens. Die unterlassenen Mietsteigerungen würden damit zu einem wesentlichen Teil Haushalten zu Gute kommen, die ansonsten keinen Rechtsanspruch und auch keinen Bedarf an staatlicher Unterstützung haben. "Die Treffsicherheit der Maßnahme wäre daher äußerst gering", schreiben die Autoren. IW-Ökonom Michael Voigtländer, der einer der beiden Studienautoren ist, forderte, dass mehr Bauland entstehen müsse. "Hier müssen die Städte aktiv werden und viel mehr Flächen ausweisen. Auch über die Entwicklung neuer Stadtviertel muss nachgedacht werden", sagte Voigtländer den Funke-Zeitungen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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