Deutsche Flughäfen haben nicht genug neue Scanner

Bild: Screenshot Youtube Video: "Terminalbeschilderung Frankfurt Airport" / Eigenes Werk
Deutsche Flughäfen sind für die Freigabe von Flüssigkeiten im Handgepäck nicht ausreichend gerüstet. Denn die dafür erforderlichen Scanner sind noch nicht alle auf dem neuesten Stand der Technik, wie eine Umfrage des Wirtschaftsmagazins "Capital" bei den zehn größten deutschen Flughäfen ergab.
Insgesamt stehen zwar schon 100 hochmoderne CT-Scanner neben anderen
Kontrollgeräten an den Flughäfen. Mit der aus der Medizin bekannten
Computertomografie können sie mithilfe von 3D-Bildern etwa Cola oder
Wasser von Sprengstoff unterscheiden. Aber: Noch nicht alle CT-Scanner
haben das erforderliche Software-Update. Vollständig auf die CT-Technik
umgerüstet hat noch kein deutscher Flughafen.
Der Frankfurter
Flughafen verspricht das ab Frühjahr 2026 am neuen Terminal 3, das
komplett mit CT-Scannern ausgerüstet sein soll. An den Terminals 1 und 2
sind heute 40 der 160 Kontrollspuren mit CT-Scannern ausgestattet. In
München gibt es bislang 20 CT-Geräte; es bräuchte 60, sagte ein Sprecher
der Bundespolizei. "Dafür investiert der Freistaat Bayern 45 Millionen
Euro." Die Geräte sollen dann 500 Passagiere pro Stunde kontrollieren,
ohne dass diese Flüssigkeiten oder Elektronikgeräte aus den Taschen
holen müssen.
In Berlin sind derzeit 24 Scanner im Einsatz, in
Düsseldorf sieben, in Hamburg sechs. Am Flughafen Köln/Bonn, in Hannover
und Nürnberg steht jeweils einer. Schlusslicht ist Memmingen. Dort gibt
es noch keinen CT-Scanner. Vier sollen bei der "nächsten baulichen
Erweiterung" installiert werden. Wann diese kommt, ist unklar. Der
Flughafen Stuttgart hat auf die Anfrage von "Capital" nicht geantwortet.
Eigentlich
hatte die EU im Juli die strengen Regeln für Flüssigkeitskontrollen an
Flughäfen gelockert, die seit 2006 gelten. Danach durften nur
Flüssigkeiten in 100-Milliliter-Behältern mitgenommen werden, die in
einen wiederverschließbaren, transparenten Plastikbeutel mit
Fassungsvolumen von maximal einem Liter passen. Das ist ab sofort nicht
mehr nötig. Passagiere dürfen nun bis zu Zweiliterflaschen mitführen -
wenn das Handgepäck von den entsprechenden CT-Scannern durchleuchtet
wird. Darauf können die Passagiere in Deutschland aber nicht vertrauen,
solange noch nicht alle Kontrollgeräte umgerüstet sind.
Quelle: dts Nachrichtenagentur