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Muslimischer Gefängnis-Seelsorger fordert mehr Angebote zur Deradikalisierung

Archivmeldung vom 09.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Integration (Symbolbild)
Integration (Symbolbild)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Der muslimische Seelsorger in Berliner Gefängnissen, Ender Çetin, fordert ein stärkeres Engagement, um die Radikalisierung muslimischer Jugendlicher zu verhindern. Das derzeitige System erreiche die Jugendlichen nicht, sagte Çetin am Samstag im Inforadio vom rbb.

Cetin weiter: "Das Problem steckt schon vorher drin, bevor sie in die Haftanstalten kommen. [...] Die sind in der Identitätslosigkeit, sie sind sehr oft ausgegrenzt und ausgeschlossen - zumindest fühlen sie sich so. Und leider gibt es sehr wenig Arbeit in dieser Richtung."

Daran schließe sich die Frage an, was mit den Jugendlichen nach der Gefängnisentlassung passiere, sagte der muslimische Seelsorger, der in vielen Berliner Gefängnissen arbeitet. "Wer fängt sie wieder auf? Da sind wir noch auf der Suche nach Projekten und guten Mitarbeitern, die das systematisch auffangen können."

In den Haftanstalten hätten die Jugendlichen inzwischen gut ausgebildete Ansprechpartner, erklärte der ehemalige Vorsitzende der Sehitlik Moschee in Berlin-Neukölln. In Berlin gebe es beispielsweise in allen Haftanstalten einen Imam und einen Seelsorger, so Çetin. Die Experten könnten gut einschätzen, wer ein Deradikalisierungsprogramm brauche. Zudem würden sie den Jugendlichen ihre Fragen beantworten und nicht die Islamisten.

Deshalb sei der Einfluss von Islamisten im Gefängnis auf die Jugendlichen aus seiner Sicht sehr gering. Dennoch sei sehr viel Aufklärungsarbeit nötig, betonte Çetin. "[...] In der Regel fangen wir bei den Jugendlichen beim ABC des Islams an, denn da ist ein großes Unwissen und auch die Moscheen sind da leider nicht so strukturiert und organisiert, dass die in deutscher Sprache den Islam wiedergeben können und auch die Jugendarbeit ist schwach. Das heißt, auch diese Moscheen können die Jugendlichen nicht erreichen. Und da brauchen wir eine breite Netzwerkarbeit."

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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