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McDonald's: "Verbrennungen mit Majo behandeln"

Archivmeldung vom 19.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
McDonald's: US-Mitarbeiter wenig happy. Bild: Mike Mozart, flickr.com
McDonald's: US-Mitarbeiter wenig happy. Bild: Mike Mozart, flickr.com

Der Fast-Food-Riese McDonald's sieht sich in den USA mit einer Prüfung durch die US Occupational Safety and Health Administration (OSHA) konfrontiert. Die dem US-Arbneitsministerium unterstellte Behörde geht insgesamt 28 Beschwerden von Mitarbeitern aus 19 Städten nach. Die Vorwürfe umfassen schwere Verbrennungen aufgrund unsicherer Arbeitsbedingungen, aber auch skandalöse Ideen zur "Erstversorgung".

Die Vorwürfe und damit einhergehenden Recherchen der OSHA wurden von der Gruppe Fight for $15 publik gemacht, die sich für bessere Arbeitsbedingungen, Löhne sowie Gewerkschaften in der Fast-Food-Industrie starkmacht. Die Beschwerden, die zusätzlich auch bei bundesstaatlichen Stellen eingebracht wurden, klagen McDonald's auf breiter Front.

Neben Franchise-Lokalen sind auch konzerneigene Standorte betroffen. Für Verbrennungen durch heißes Öl oder Grillplatten machen die Beschwerdeführer schlechte Arbeitsbedingungen verantwortlich. Unterbesetzung, Druck zu überhastetem Arbeiten sowie rutschige Böden führen zu den Arbeitsunfällen. An vielen Standorten gäbe es mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und unzureichende Notfallköffer. Dazu kommen Vorwürfe skandalös absurder Erste-Hilfe-Tipps.

Probleme in der gesamten Branche

Konkret sollen McDonald's-Führungskräfte häufig zu bedenklichen Alternativen zu Wundsalbe raten. "Einmal hat sich mein Kollege übel verbrannt und unser Manager sagte ihm: 'Geben Sie Mayonnaise drauf, das wird schon'", so Martisse Campbell. Der McDonald's-Mitarbeiter aus Philadelphia hat auch selbst schon schwere Verbrennungen an der Hand davongetragen.

Brittney Berry, ehemalige McDonald's-Angestellte aus Chicago, wiederum berichtet, dass sie eine Verbrennung hätte mit Senf erstversorgen sollen, letztlich aber mit dem Rettungswagen ins Spital gebracht werden musste. Ähnliches hat schon ein Drittel der Fast-Food-Mitarbeiter in den USA erlebt, wie eine vom National Council for Occupational Safety and Health (National COSH) veröffentlichte Studie zeigt.

NGO sieht Teilschuld beim Konzern

Die Arbeitssicherheits-NGO COSH hatte bei den aktuellen Beschwerden beratende Funktion. Ihre Geschäftsführerin Mary Vogel ist überzeugt, dass McDonald's zumindest eine Teilschuld an den Vorfällen trifft. Denn der Konzern habe mit Sicherheit einen gewissen Einfluss auch auf die Arbeitsbedingungen in vielen Franchise-Lokalen. Die OSHA selbst will die laufende Untersuchung nicht näher kommentieren.

Eine OSHA-Sprecherin betont allerdings gegenüber dem "Wall Street Journal", dass man noch keinesfalls sagen könne, ob Franchise-Nehmer oder McDonald's selbst belangt werden müssten. Der vom National COSH veröffentlichten Studie zufolge haben 79 Prozent der Mitarbeiter in US-Fast-Food-Lokalen im vergangenen Jahr Verbrennungen erlitten.

Außerdem gaben mehr als ein Drittel der Befragten gaben an, dass Erste-Hilfe-Kästen fehlen, unzugänglich oder einfach leer seien. Die aktuelle breite Beschwerdefront gegen McDonald's ist ein Versuch, auf solche Missstände aufmerksam zu machen. Für Fight for $15 ist das Vorgehen Teil des Kampfes für bessere Arbeitsbedingungen in der US-Fast-Food-Branche.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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