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Ostbeauftragter Bergner fordert rückhaltlose Aufklärung über Arzneitests westdeutscher Firmen in der DDR

Archivmeldung vom 13.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Berk / pixelio.de
Bild: Martin Berk / pixelio.de

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Bergner (CDU), will die Arzneimitteltests in der DDR rückhaltlos aufgeklärt wissen und schließt auch strafrechtliche Konsequenzen nicht aus. "Die vorliegenden Fakten müssen rückhaltlos untersucht und die Hintergründe aufgeklärt werden", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". "Es wäre ein schwerer Skandal, wenn tausende DDR-Bürger - vermutlich sogar unter Verletzung von Rechtsvorschriften der DDR - zu billigen und wohlfeilen Versuchskaninchen gemacht worden wären."

Ihn erschütterten besonders die Hinweise auf die offenbar konspirativen Verhandlungen zwischen DDR-Funktionären und Konzernmanagern. Das klinge sehr nach vorsätzlicher Missachtung medizinethischer Grundsätze unter Umgehung von zuständigen Kontrollbehörden. Hier wären beide Seiten zu beschuldigen. Wenn über Entschädigung gesprochen werde, dann über "Entschädigung vor allem durch die Profiteure der Aktionen. Das muss aufgeklärt werden", betonte der CDU-Politiker. Bergner fügte hinzu: "Vergehen, wie sie hier berichtet werden, verlangen eigentlich nach strafrechtlicher Aufarbeitung. Nach heutigen Standards wären die berichteten Handlungen sicher kriminell."

Jahn: SED-Aufarbeitung Gesamtdeutsche Aufgabe

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, hat angesichts der jüngsten Berichte über Arzneimitteltests westlicher Pharma-Konzerne in der DDR betont, dass die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit eine gesamtdeutsche Aufgabe sei. "Die Stasi hat ausführlich dokumentiert, wie dieser Handel vonstatten ging", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Sie war dafür zuständig, die devisenträchtigen Deals abzusichern und vor störenden Einflüssen zu bewahren. Sie hatte überall, auch hier, die Finger im Spiel." Jahn fügte hinzu: "Aber man darf die Aufarbeitung der SED-Diktatur nicht auf die Stasi beschränken.

Die Pharma-Tests zeigen, dass die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit eine gesamtdeutsche Angelegenheit sein muss." Der "Spiegel" hatte berichtet, dass es in der DDR mindestens 50 000 betroffene Patienten gegeben habe.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung / Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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