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Finanzkrise kostet jeden Bundesbürger 3000 Euro

Archivmeldung vom 11.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die durch die Finanzkrise ausgelöste schwere Rezession wird Deutschland bis Ende kommenden Jahres rund eine Viertel Billion Euro an Wohlstandsverlusten kosten. Je Bundesbürger wäre das ein Schaden von etwa 3000 Euro.

Das hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) exklusiv für den Tagesspiegel (Samstagausgabe) geschätzt. "Der Abschwung war außergewöhnlich scharf, ohne die Finanzkrise wäre es bei weitem nicht so schlimm gekommen", sagte DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths der Zeitung.

Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008 gilt als Auslöser des schwersten weltweiten Konjunktureinbruchs seit Jahrzehnten. Der Kollaps einer anderen international vernetzten Bank hätte Koots Einschätzung zufolge aber wohl denselben Effekt gehabt. Allerdings: "Es hätte vermutlich ohnehin eine milde Rezession gegeben", sagte er. In diesem Fall wäre die deutsche Wirtschaft 2009 noch schwach gewachsen und in 2010 möglicherweise leicht geschrumpft. Nun kalkuliert die Bundesregierung offiziell mit einem BIP-Rückgang von sechs Prozent. Andere Experten gehen von nur noch gut vier Prozent aus, nachdem die Wirtschaftsleistung zuletzt wieder leicht zugelegt hatte. 2010 rechnen viele Ökonomen wieder mit einem geringen Wachstum. Die 250 Milliarden Euro, die dem Land durch die Krise entgehen, nannte DIW-Mann Kooths "eine enorme Summe, ein großer Verlust in puncto Lebensstandard".

Erst 2011 wird die deutsche Wirtschaft wieder auf einem ähnlichen Niveau produzieren wie vor der Krise - frühestens, erwartet das DIW. "Wenn bis Ende 2011 die schlimmsten Einbußen wettgemacht sein sollen, braucht es dafür zwischenzeitlich kräftige Wachstumsraten. Die Antriebskräfte für diese Aufholjagd müssten vor allem aus dem Ausland kommen. Ob sich die Weltwirtschaft schnell genug erholt, ist aber noch keineswegs sicher", warnt Kooths. "Im nächsten Jahr werden die Unternehmen wohl noch deutlich unterausgelastet sein - deshalb werden sie beim Personal empfindlich kürzen." Er warnte den Bund davor, zu früh mit der Haushaltskonsolidierung zu beginnen. "Damit würde er das Wachstum erneut schwächen - dann gäbe es zusätzliche Einkommensverluste, und die Krise käme uns noch teurer zu stehen."

Quelle: Der Tagesspiegel

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