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Minister Bischoff: „Vera“ unverzichtbar im Kampf gegen Menschenhandel

Archivmeldung vom 08.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
  Bildquelle: aboutpixel.de / the red shoes © streusel
Bildquelle: aboutpixel.de / the red shoes © streusel

Mit 87.500 Euro unterstützt das Land in diesem Jahr die Arbeit der Fach- und Beratungsstelle „Vera“ für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Sozialminister Norbert Bischoff überbrachte am Dienstag den Zuwendungsbescheid an den Träger der Beratungsstelle, den Landesverband Sachsen-Anhalt der Arbeiterwohlfahrt AWO.

Minister Bischoff würdigte die Arbeit der Fach- und Beratungsstelle. Der Minister sagte: „Das Beraterinnen-Team von „Vera“ leistet einen unverzichtbaren Beitrag im Kampf gegen Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zwangsheirat. Frauenhandel ist eine perfide Form von Gewalt gegen Frauen. Von Menschenhändlern unter Vortäuschung falscher Tatsachen nach Deutschland geschleust, geraten die Frauen in eine schier ausweglose Abhängigkeit. Die Frauen haben keinen legalen Aufenthaltsstatus und keine legale Arbeitsmöglichkeit und sind daher den Menschenhändlern hilflos ausgeliefert. "Vera" ist ein Beitrag, um diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen."

AWO-Landesgeschäftsführer Wolfgang Schuth betonte: „Frauenhandel und Zwangsehe sind schwierige, traurige, gleichzeitig aber auch Wut und Entsetzen auslösende Themen. Sie gehören zu den erschreckendsten Formen der Menschenrechtsverletzung. Jeder Mensch hat seine Würde und besitzt Rechte. Es liegt an den Prinzipien der solidarischen Gemeinschaft, uns für diejenigen einzusetzen, die sich gegen Verletzung ihrer Rechte und persönlicher Integrität nicht wehren können. Wir dürfen nicht wegschauen und tragen alle Verantwortung. Vera hat in den zurückliegenden zehn Jahren die Klientinnen stetig und souverän begleiten können, immer wieder mussten wir aber auch bangen, ob die Arbeit für und mit den betroffenen Frauen im nötigen Umfang weiter ermöglicht wird. Der Erfolg unserer Arbeit ist im Interesse der Betroffenen nur schwer darzustellen.“

Seit zehn Jahren berät und begleitet das multikulturelle Team der Fachstelle “Vera“ Betroffene von Frauenhandel. Es ist in dieser Form die einzige Beratungsstelle in Sachsen-Anhalt, die speziell von Menschenhandel und Zwangsverheiratung betroffenen Frauen hilft. Rund 300 Frauen wurden bislang betreut, für 90 wurde ein langfristiges Begleitungsangebot umgesetzt.

Über Unterstützung und Schutz hinaus helfen die Sozialpädagoginnen bei sozial- und aufenthaltsrechtlichen Fragen. Wenn Frauen den Mut aufbringen und im Gerichtsverfahren gegen ihre Peiniger aussagen, so übernimmt „Vera“ die Begleitung der Zeuginnen bis zur Beendigung des Strafverfahrens. Seit dem Vorjahr bietet „Vera“ auch professionelle Hilfe für Betroffene von Zwangsheirat und Zwangsehe an und unterstützt Frauen, die „im Namen der Ehre“ Gewalt erfahren.

"Vera" organisiert zudem die Zusammenarbeit mit Ausländerbehörden, der Polizei und Justiz sowie mit Rechtsanwältinnen, mit Gesundheits- und Sozialämtern sowie mit Psychologinnen. Zugleich werden Kontakte in das jeweilige Heimatland der Frauen geknüpft. Darüber hinaus hat sich "Vera" die Präventionsarbeit auf ihre Fahnen geschrieben. Mit Vorträgen über Frauenhandel soll die Bevölkerung informiert und aufgeklärt werden.

Der Name "Vera" steht im Russischen für Glaube und Vertrauen.

Quelle: Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt

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