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Umfrage zur Meinung der Jugend über Atomwaffen und Atomenergie

Archivmeldung vom 06.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Atombombe Little Boy auf einem Transportwagen kurz vor dem Abflug nach Hiroshima. Bild: de.wikipedia.org
Atombombe Little Boy auf einem Transportwagen kurz vor dem Abflug nach Hiroshima. Bild: de.wikipedia.org

Das studentische Friedenskomitee der Soka Gakkai Chugoku veröffentlichte am 4. August die Ergebnisse ihrer 16. jährlich durchgeführten Befragung über die Einstellung der jungen Menschen in der Gegend von Hiroshima zu Frieden und Atomwaffen. Der 6. August ist der Jahrestag des Atombombenabwurfs über der Stadt. Zum ersten Mal wurden dieses Jahr zwei Fragen über Atomenergie in die Befragung miteinbezogen.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 16. Mai und dem 3. Juli Studierende von 36 Universitäten in der Region Chugoku, zu der die Präfekturen Hiroshima, Okayama, Shimane, Tottori und Yamaguchi gehören, befragt. Von den insgesamt 3.000 ausgeteilten Fragebögen wurden 2.324 beantwortet - 1.291 von Männern und 1.033 von Frauen.

Was an den diesjährigen Ergebnissen, die in einer Zusammenfassung auf http://www.sgi.org/assets/pdf/hiroshimasurvey2011.pdf abgerufen werden können, besonders überraschte, war die Tatsache, dass zum ersten Mal weniger als die Hälfte der Studierenden (47%) - 56% der weiblichen Teilnehmer und nur 41% der männlichen - angaben, die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki seien "inakzeptabel" gewesen (F.2). Gegenüber 2010 entspricht dies einem Rückgang von 6%. Dreizehn Prozent gaben an, sie seien zu einem gewissen Grad gerechtfertig gewesen, während 38% keine eindeutige Meinung hatten. Jedoch antworteten 69%, die Existenz von Nuklearwaffen selbst sei inakzeptabel - 77% der weiblichen Befragten und 62% der männlichen (F.3).

Auf die Frage, ob ein Einsatz von Nuklearwaffen in zukünftigen Kriegen oder Konflikten möglich sei, antworteten 86%, dass diese Möglichkeit bestehe (66%) oder dies sicher der Fall sein werde (20%) (F.4). Gegenüber dem Vorjahr entsprechen diese 86% einem Anstieg von 9%.

Auf die Frage "Was sollte Ihrer Meinung nach mit den japanischen Atomkraftwerken gemacht werden?" (F.6) antworteten 49% mit "Man sollte so weitermachen wie bisher", 32% mit "Es sollte weniger Atomkraft genutzt werden" und 13% mit "Die Nutzung von Atomkraft sollte abgeschafft werden". Fünf Prozent sprachen sich für einen Ausbau der Atomenergie aus. Knapp über die Hälfte der Studierenden sind der Meinung, die Abhängigkeit Japans von der Atomenergie solle nicht verringert werden.

In Bezug auf den Zusammenhang zwischen Atomenergie und Atomwaffen beantworteten 65% die Frage "Sind Sie der Meinung, dass die Möglichkeit einer weiteren Verbreitung von Atomwaffen durch die Förderung der Atomenergie steigt?" mit "Es besteht die Möglichkeit" (F7.).

Die Frage, ob eine Abschaffung von Nuklearwaffen möglich sei, beantworteten lediglich 11% mit Ja. Es gaben jedoch 58% an, dass zwar eine Abschaffung unmöglich sei, eine weitere Verbreitung jedoch verhindert werden könne.

Im Hinblick auf eine aktive Friedensförderung gaben 75% an, gerne einen Beitrag zum Frieden leisten zu wollen, jedoch nicht zu wissen, wie sie dies tun könnten (83% der weiblichen Befragten gegenüber 68% der männlichen). Insgesamt erklärten 13% der Befragten - 18% der männlichen und 7% der weiblichen -, es habe keinen Sinn, aktiv etwas dafür zu tun (F.8).

Hideaki Tatekuwa, der Vorsitzende des studentischen Friedenskomitees von Chugoku erklärte: "Die diesjährigen Ergebnisse zeigen ein anhaltendes Schwinden des Bewusstseins sowie der Hoffnung auf eine Abschaffung von Atomwaffen. Für uns ist dieses Ergebnis ein Ansporn, uns noch stärker dafür einzusetzen, den Menschen bewusst zu machen, dass Nuklearwaffen eine schreckliche Sache sind."

Für den 6. August selbst hat das Frauen-Friedenskomitee eine Gedenkfeier mit Gebeten im Friedensgedächtnissaal der Soka Gakkai Hiroshima vorbereitet. Im Anschluss daran sprechen zwei Überlebende der Atombombenabwürfe.

Die Soka Gakkai ist eine buddhistische Laiengemeinschaft, der in Japan über 8 Millionen Haushalte angehören. Die Gemeinschaft setzt sich seit über 50 Jahren für die Abschaffung von Nuklearwaffen ein. Im Jahr 2007 rief das weltumspannende Netz der Soka Gakkai International (SGI) eine basisorientierte Sensibilisierungskampagne - "The People's Decade for Nuclear Abolition" - ins Leben.

Quelle: Soka Gakkai (ots)

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