Studie zeigt erheblich steigenden Strombedarf für Deutschland

Bild: Bildbibliothek der Science Museums Group im Vereinigten Königreich. / Eigenes Werk
Die Stromnachfrage in Deutschland dürfte sich bis 2045 deutlich erhöhen. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens "Path to Zero", über die das "Handelsblatt" berichtet.
Demnach wird selbst in einem Szenario mit einem verlangsamten Umstieg
auf Elektromobilität und elektrische Wärmepumpen sowie hohen
Wasserstoffimporten statt eigener, stromintensiver
Wasserstoffproduktion, der Strombedarf bis 2045 auf 881,5
Terawattstunden pro Jahr steigen. Aktuell liegt er bei etwa 500
Terawattstunden pro Jahr.
Das Ergebnis entspricht einem breiten
Konsens verschiedener Energiewende-Studien der vergangenen Monate, wie
eine Auswertung der Zeitung zeigt. Einbezogen wurden neben der neuen
Studie von "Path to Zero" Publikationen von Agora Energiewende,
McKinsey, EnBW und Epico.
Die Publikationen unterscheiden sich
teils erheblich in ihren Empfehlungen für den Fortgang der Energiewende
in Deutschland. Alle ausgewerteten Szenarien und Prognosen planen jedoch
mit steigender Stromnachfrage sowie einem weiteren deutlichen Zubau
erneuerbarer Energien. So geht beispielsweise eine Studie des
Energiekonzerns EnBW bei Photovoltaik nur von einem Zubau auf 254
Gigawatt bis 2045 aus - deutlich weniger als die anderen Studien.
Trotzdem müsste auch für dieses Ziel die Zubau-Geschwindigkeit der
vergangenen Jahre erhalten bleiben.
Die Geschwindigkeit des
Erneuerbaren-Ausbaus in Deutschland steht derzeit politisch zur Debatte:
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat ein
"Energiewende-Monitoring" in Auftrag gegeben, das am 31. August fertig
werden soll. Hintergrund sind die zuletzt niedrigeren
Wachstumsprognosen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur