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DLRG rettet 723 Menschen vor dem Ertrinken

Archivmeldung vom 24.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
DLRG
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Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 723 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. Das sind über 200 erfolgreiche Lebensrettungen mehr als im Jahr 2008. Bei 40 Einsätzen haben sie sogar ihr eigenes Leben riskieren müssen, um ein anderes zu retten.

In der Leistungsbilanz stehen zudem 8.300 vorbeugende Hilfeleistungen für Segler, Surfer und andere Wassersportler zu Buche. Diese Zahlen gab DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens heute in Hamburg bekannt.

Die humanitäre Organisation hat an den Küsten von Nord- und Ostsee, an vielen Badestellen im Binnenland und in Schwimmbädern 48.400 ehrenamtliche Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer eingesetzt, um die Wasserfreizeit von Badegästen und Wassersportlern aus dem In- und Ausland sicherer zu machen. Sie leisteten über 2,2 Millionen Wachstunden trotz eines in großen Teilen verregneten und kalten Sommers.

Ursachlich für die gestiegenen Einsatz- und Rettungszahlen sind nach Angaben der DLRG oft Selbstüberschätzung, Leichtsinn und eine hohe Risikobereitschaft. Die Mitglieder der DLRG haben allein im letzten Jahrzehnt über 6.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Das Risiko zu ertrinken ist also wesentlich größer, als es Statistik über tödliches Untergehen belegt.

"Mit nahezu 13 Millionen Stunden freiwilliger und unentgeltlicher Arbeit haben unsere Mitglieder viel für die Sicherheit der Menschen geleistet und gezeigt, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement für unsere Gesellschaft ist. Unser Konzept aus Aufklärung über Wassergefahren, Vorbeugung durch Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung und Wachdienst an Küsten und Binnengewässern ist erfolgreich und in dieser Form einmalig in der Welt", so Klaus Wilkens.

Sorgen bereiten den Lebensrettern die weiter rückläufigen Schwimmprüfungen. Im vergangenen Jahr haben die Ausbilder 15% weniger Schwimmer ausgebildet. Die Gesamtzahl der erfolgreichen Prüfungen ging auf 152.000 zurück. Als Hauptursache nannte der DLRG-Präsident die Bäderschließungen. Er forderte einen Stopp des kommunalen Kahlschlags und eine Umkehr in der Bäderpolitik.

Als "Pisa-Desaster des Schulsports" bezeichnete Dr. Klaus Wilkens das Ergebnis einer im vergangenen Jahr von der DLRG durchgeführten Grundschulbefragung über die Schwimmfähigkeit von Schülerinnen und Schülern. Sie hatte ergeben, dass 45% der Kinder am Ende der vierten Klasse keine sicheren Schwimmer sind und nur 77% eine Seepferdchenprüfung bestanden haben.

Die Suche nach vermissten Kindern ist eine der Standardaufgaben der Rettungsschwimmer an Stränden von Nord- und Ostsee sowie an Binnengewässern. Zum Beginn der Badesaison 2010 stellte der DLRG-Präsident ein neues, gemeinsam mit dem langjährigen Wirtschaftspartner, der Beiersdorf AG, Hamburg, entwickeltes Projekt vor, das die Sicherheit der Kinder erhöht: Kindersucharmbäder sollen das Auffinden verloren gegangener Sprösslinge erleichtern. An allen Wasserrettungsstationen der DLRG an Nord- und Ostsee erhalten Eltern für ihre Kinder kostenlose Silikon-Armbändchen, die am Handgelenk getragen werden. Auf der Innenseite befindet sich eine Nummer. Dazu notieren sich die Rettungsschwimmer in der Wachstation die Mobiltelefon- oder Strandkorbnummer der Eltern. Verliert ein Kind den Kontakt zu den Eltern, braucht es sich nur an den nächsten Retter zu wenden. Mit der auf dem Armband notierten Nummer ist die Familienzusammenführung schnell und einfach. Die lange Suche nach den Eltern entfällt künftig.

Quelle: DLRG

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