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SBK-Chef: Kassen optimieren Patienten-Daten

Archivmeldung vom 03.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de

In der Debatte um manipulierte Krankenkassendaten hat der Chef der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK), Hans Unterhuber, bestätigt, dass die Krankenkassen bei der Auswertung von Versicherten-Daten große Anstrengungen unternehmen: "Nicht nur die Pharma-Industrie, auch Krankenkassen statten teilweise Arztpraxen mit Software aus, um die Kodierung der Patienten zu optimieren", sagte Unterhuber der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe).

"Jede Kasse setzt hochbezahlte, intelligente Leute ein, damit die Daten so an das Bundesversicherungsamt gehen, dass auch Geld fließt", sagte er. Unterhuber kritisierte, es sei "für eine Krankenkasse ein perverser Anreiz, statistisch möglichst viele Kranke mit möglichst vielen Krankheiten vorweisen zu können". Er forderte mehr Transparenz im Finanzsystem der Kassen und ein Kontrollrecht des Parlaments.

Krankendaten: Fast jede zweite Krankenkasse unter Manipulationsverdacht

Etwa jede zweite Krankenkasse in Deutschland steht im Verdacht, die Krankheiten ihrer Versicherten unkorrekt zu melden. Dies geht aus einem Schreiben des Bundesversicherungsamtes an den Spitzenverband der Krankenkassen hervor, das der "Rheinischen Post" vorliegt.

Demnach entdeckten die Beamten bei insgesamt 59 von derzeit 134 Krankenkassen Auffälligkeiten und forderten die Kassen zu einer Erklärung auf. So muss beispielsweise eine Kasse plausibel machen, warum in einem Jahr die Zahl der Herzinfarkte bei ihren Versicherten um mehr als 280 Prozent gestiegen ist, während sie durchschnittlich bei allen Kassen um weniger als ein Prozent in die Höhe ging. Eine andere Krankenkasse wiederum verzeichnete eine Vermehrung von Hautgeschwüren bei ihren Versicherten um mehr als 30 Prozent, während dieses Krankheitsbild im gesamten Kassensystem um gerade einmal 1,5 Prozent anstieg.

Den betroffenen Kassen drohen finanzielle Sanktionen: Sollte es ihnen nicht gelingen, die erheblichen Abweichungen vom Durchschnitt der Krankheitsbilder zu erklären, kann das Bundesversicherungsamt den Kassen die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds kürzen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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