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Kiel: Falscher Polizeibeamte betrügt Seniorin: Polizei setzt 2000 Euro Belohnung aus und schließt den Rechtsweg zum Erhalt selbiger aus

Archivmeldung vom 08.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Maren Beßler / pixelio.de
Bild: Maren Beßler / pixelio.de

Sie geben sich als Polizisten aus, warnen Senioren vor angeblich bevorstehenden Einbrüchen und bieten an, ihre Wertsachen in Sicherheit zu bringen: Anrufe falscher Polizeibeamte und Staatsanwälte gehören neben Enkeltrick und Gewinnversprechen seit 2015 zu den perfidesten Maschen der Trickbetrüger. Im Visier haben sie dabei vor allem ältere Menschen, die sie für wehr- oder arglos halten. Mithilfe einer Software wird den Geschädigten im Display ihres Telefons eine falsche Rufnummer angezeigt, die den Notruf 110 oder eine Polizeidienststelle als Anrufer ausweist.

Eine Spur führt jetzt von Lübeck nach Berlin. Mit einer breit angelegten Öffentlichkeitsfahndung hoffen die Ermittler des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein, den Täter zu finden. Für den entsprechenden Hinweis hat die Behörde eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt.

Der Fall: Bereits im Dezember 2015 gingen bei einer 82-jährigen Rentnerin aus Lübeck Anrufe eines falschen Polizeibeamten ein, der sich als Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes (BKA) ausgab. Er berichtete der Frau von Einbrüchen in ihrer Nachbarschaft durch eine bulgarische Einbrecherbande und erkundigte sich nach ihren Vermögenswerten. Bei einem weiteren Anruf erzählte der vermeintliche Polizist von der Festnahme eines Einbrechers, bei dem ein Zettel mit Namen und Adresse der Rentnerin gefunden worden sei.

Bei weiteren Anrufen warnte der Anrufer das Opfer vor einer Mitarbeiterin ihrer Hausbank, die mit Kriminellen aus Osteuropa gemeinsame Sache mache. Es sei zu befürchten, dass ihre Konten demnächst geplündert würden. "Um die Täter überführen zu können", sollte die alte Dame bei verdeckten Ermittlungen der Polizei mitwirken. Dazu solle sie ihr Vermögen in bar abheben, vorhandene Schließfächer räumen und das Bargeld in ihre Wohnung bringen.

Nachdem die Seniorin dieser Aufforderung nachgekommen war, teilte der vermeintliche BKA-Beamte mit, dass es sich um Falschgeld handele, das durch einen Mitarbeiter des BKA sichergestellt und auf Spuren untersucht werden müsse. Der angebliche Kollege des BKA-Beamten erschien wenig später an der Tür der Geschädigten. Die verängstigte Frau stand unter erheblichem psychischen Druck und übergab ihm ihre gesamten Ersparnisse in Höhe von mehreren tausend Euro.

Wegen einer Serie ähnlich gelagerter Fälle in Schleswig-Holstein haben Spezialisten des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein die Ermittlungen übernommen. Die monatelangen Recherchen in Zusammenarbeit mit dem Berliner LKA 263 haben zu einer heißen Spur nach Berlin geführt. Der Täter benutzte zur Tat einen weißen Smart for two mit Berliner Kennzeichen. Die an einer Tankstelle aufgenommenen Fotos einer Überwachungskamera zeigen diesen Mann unmittelbar vor der Tat. Er ist etwa 20 bis 35 Jahre alt und trug einen roten Kapuzenpulli und Daunenweste mit Tarnmuster.

Für Hinweise, die zur Identifizierung des unbekannten Täters führen ist eine Belohnung von 2000 Euro* ausgesetzt.

Hinweise bitte an das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein unter der Rufnummer: 0431/160-5566

Wer ähnliche Anrufe erhalten hat oder bereits durch Trickbetrüger geschädigt ist, sollte dies nicht aus Scham verschweigen, sondern sich unverzüglich an die Polizei wenden und Anzeige erstatten.

*Über die Zuerkennung und Verteilung wird unter Ausschluss des Rechtsweges entschieden. Diese Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.

Quelle: Landeskriminalamt Schleswig-Holstein

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