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Deutscher Philologenverband: Es droht die Zerschlagung von 30 Prozent der Hamburger Gymnasien

Archivmeldung vom 17.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Durchführung einer völlig unausgegorenen, überstürzten Schulreform ohne jegliche vorherige Einbeziehung von Eltern-, Lehrer- und Schülervertretungen hat der DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger im Vorfeld der morgigen, von Elterninitiativen organisierten Hamburger Großdemonstration der dortigen Bildungssenatorin Christa Goetsch vorgeworfen.

"Der Hamburger Senat ist gerade dabei, den großen Fehler anderer Landesregierungen zu wiederholen, der bei den Wahlen in Hessen und Bayern von der Bevölkerung zu Recht hart abgestraft worden ist, nämlich durch eine von oben oktroyierte Schulreform Kinder und Eltern zu Versuchskaninchen einer praxisfremden Bildungspolitik zu degradieren", sagte Meidinger.

Im Einzelnen kritisierte der Verbandsvorsitzende, dass durch die Reform der Elternwillen in doppelter Weise missachtet werde, einerseits würde den Eltern das Recht genommen, nach der 4. Klasse ihre Kinder auf weiterführende Schulen zu schicken und andererseits dürften sie künftig bei der Verteilung der Schüler auf Gymnasien und Stadtteilschulen nicht mehr mitreden. Wörtlich sagte er: "Es ist schon sehr befremdlich, dass sich eine Senatorin, deren Partei immer die Basisdemokratie hochhält, in dieser Weise gegen den Elternwillen stellt!"

Meidinger bezeichnete es als falsch, dass durch die Reform das längere gemeinsame Lernen gefördert werde: "Die Eltern müssten nach den Senatsplänen in Hamburg zukünftig bereits bei der Wahl der Grund- oder Primarschule darauf achten, ob diese mit einem Gymnasium oder einer Stadtteilschule kooperiert bzw. ob dort z.B. Lateinkurse angeboten werden. Die Entscheidung über den weiteren Schulweg wird also vorverlegt. Auf der anderen Seite wird den Gymnasiasten insgesamt ein Drittel ihrer bisherigen gemeinsamen Lernzeit gekürzt und damit ausgerechnet die Schulart schwer beschädigt, die Hamburg bei den letzten PISA-Untersuchungen vor einer Totalblamage bewahrte!" Der Verbandsvorsitzende prognostizierte der Hamburger Bildungspolitik ein "Schulchaos ohne Ende", falls die Reform nach dem Motto "Augen zu und durch!" durchgezogen werde.

So müssten nach der Prognose von Experten in der Folge bis zu 30 Prozent aller Hamburger Gymnasien geschlossen werden, gleichzeitig entstehe ein enormer Raum- und Personalbedarf an den Primarschulen, ohne dass dafür ausgebildete Lehrer zur Verfügung stünden. "Jetzt ist es noch an der Zeit für Herrn von Beust und Frau Goetsch die Reform zu stoppen, ansonsten muss es die Hamburger Bevölkerung beim Volksbegehren bzw. den nächsten Wahlen tun!", sagte Meidinger.

Quelle: DPhV - Deutscher Philologenverband

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