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General: Versorgung traumatisierter Soldaten soll von Bundeswehr übernommen werden

Archivmeldung vom 06.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Siegfried Fries / pixelio.de
Bild: Siegfried Fries / pixelio.de

Die Regierung plant, die Versorgung von Soldaten zu verbessern, die im Auslandseinsatz körperlich oder seelisch verletzt worden sind. Insbesondere bezieht sich das auf Reservisten und ehemalige Zeitsoldaten, die im Moment häufig Nachteile beklagen. "Bisher sind die Versorgungsämter der einzelnen Bundesländer für die ausgeschiedenen Soldaten zuständig - diese Versorgungsaufgaben soll künftig die Bundeswehr übernehmen", sagte Brigadegeneral Christof Munzlinger der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe).

"Letztlich haben wir dazu das nötige Know-how." Im Kanzleramt sei aus diesem Anlass bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden. Munzlinger ist seit vier Monaten der sogenannte PTBS-Beauftragte im Verteidigungsministerium, benannt nach dem häufigen Krankheitsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung. Diese Erkrankung macht sich bei manchen Soldaten erst Jahre nach dem belastenden Ereignis bemerkbar. Gerade die aus der Bundeswehr Ausgeschiedenen seien "in der Gesellschaft bisher oft an dem mangelnden Verständnis für ihre Probleme gescheitert", sagte Munzlinger weiter. "Leider können manche Zivilärzte mit einer PTBS immer noch nichts anfangen. Häufig ist das ein Stochern im Nebel."

Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte Munzlinger im November als PTBS-Beauftragten eingesetzt. Der 57-Jährige kümmert sich nicht nur um seelisch, sondern auch um körperlich verwundete Soldaten. Zusammen mit seinen drei Mitarbeitern im Ministerium versuche er nun den Grundsatz "Fürsorge und Versorgung möglichst aus einer Hand" fest in der Bundeswehr zu verankern. "Wir wollen vorhandene Kräfte bündeln, unnötige Bürokratie vermeiden, Verfahren beschleunigen und transparenter machen: von der Personalauswahl über die Ausbildung, Einsatzvorbereitung und -nachbereitung bis zum Ausscheiden", sagte Munzlinger weiter. Wo es noch Schwachstellen gebe, werde er der Leitung des Ministeriums den Handlungsbedarf aufzeigen.

Munzlinger kündigte bis zum Sommer spürbare ! Verbesse rungen an. "Ich habe den Eindruck, dass im Moment alle Fachleute, Betroffenen und ehrenamtlich Engagierten am gleichen Strang ziehen", sagte er. Beispielsweise werde bereits intensiv an der Fortschreibung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Versorgung von Soldaten gearbeitet.

Nach Informationen der Zeitung soll zum Beispiel in den betreffenden Gesetzen der Stichtag um zehn Jahre zurückdatiert werden, ab dem Verwundete Anspruch auf Weiterverwendung und Versorgung haben. Bisher war es der 1. Dezember 2002. Auch der Grad der Wehrdienstbeschädigung, den sich Soldaten attestieren lassen müssen, soll gesenkt werden: von bisher 50 auf 30 Prozent. Das geht aus einem Referentenentwurf vor, der der Zeitung vorliegt. Danach sollen auch die einmaligen Entschädigungszahlungen von derzeit 80.000 auf 150.000 Euro erhöht werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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