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Altenpfleger brauchen 53 Jahre für Rente auf Grundsicherungsniveau

Archivmeldung vom 17.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Pflegenotstand
Pflegenotstand

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Wer als ungelernte oder gering qualifizierte Pflegekraft lediglich den Mindestlohn bekommt, schafft es in seinem Berufsleben nicht, sich eine Rente in Höhe der Grundsicherung von aktuell 832 Euro zu erarbeiten. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Fraktion hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Mittwochausgaben berichten.

Demnach muss eine Pflegehilfskraft auf Basis des ab 1. April gültigen Mindestlohnes von 11,80 Euro pro Stunde ununterbrochen 53 Jahre arbeiten, um eine Rente in Höhe der Grundsicherung zu erreichen. Bei einer Pflegehilfskraft mit mindestens einjähriger Ausbildung (Mindest-Stundenlohn 12,50 Euro) sind bei einer 35-Stunden-Woche 50 Arbeitsjahre notwendig. Examinierte Pflegefachkräfte, für die ab Juli bundesweit ein Stundenlohn von mindestens 15 Euro gilt, müssen den Berechnungen zufolge 42 Jahre tätig sein, um eine Rente auf Höhe der Grundsicherung zu erreichen.

Die Ausweitung des von der Gewerkschaft Verdi mit dem neuen Pflege-Arbeitgeberverband BVAP ausgehandelten Tarifvertrags auf die gesamte Branche würde die notwendigen Arbeitsjahre bis zum Erreichen eine Rente auf Grundsicherungsniveau bei allen Beschäftigten reduzieren. Pflegehilfskräfte bräuchten mit dem dort vereinbarten Stundenlohn von zunächst 12,40 Euro noch 51 Jahre, Pflegekräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung (Stundenlohn 13,10 Euro) noch 48 Jahre und Pflegefachkräfte (Stundenlohn 16,10 Euro) noch 39 Jahre. Der Linken-Pflegeexpertin Pia Zimmermann kritisierte die Ablehnung eines flächendeckenden Tarifvertrags durch die private Heimbetreiber.

"Mit der aus Sozialabgaben finanzierten Pflege älterer Menschen Gewinne machen, aber ihren Beschäftigten mit aller Kraft einen flächendeckenden Tarifvertrag verweigern wollen. Diese Haltung der privaten Pflegeunternehmen ist die Höhe und zeigt einmal mehr: Pflege muss in die öffentliche Hand", sagte sie dem RND. Die Finanzierung der Pflege müsse so reformiert werden, dass zusätzliche finanzielle Lasten der Menschen mit Pflegebedarf nicht nur vermieden, sondern diese Lasten gesenkt und schließlich ganz abgebaut würden, so Zimmermann. "Der allgemeinverbindliche Tarifvertrag muss kommen - und er muss mit der Einführung der Pflegevollversicherung verknüpft werden", forderte die Linken-Abgeordnete.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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